Forschung allgemein verständlich

In diesem Menüpunkt möchte ich einige Projekte kurz und in allgemeinverständlicher Form vorstellen:

1) Wie kann man Antiköper verträglicher machen?

Antikörper sind Makromoleküle, die unser Überleben sichern. Unser Körper produziert Sie, um Stoffe zu bekämpfen, die unseren Körper schädigen. Man setzt Sie z.B. als Impfstoffe, oder zur Behandlung von chronischen Erkrankungen ein. Als Arzneimittel eingesetzte Antikörper werden biotechnologisch in Bakterien, Hefen oder Säugetierzellen hergestellt. Die ursprünglich aus dem Menschen stammenden Antikörper bekommen bei diesem Herstellungsverfahren oft eine Zuckerhülle, die dem Wirtsorganismus ähnlicher ist als dem Menschen. Dies führt bei der Verwendung dieser Antikörper im menschlichen Körper zu unerwünschten Nebenwirkungen. In dem Verbundprojekt PROmiGlykan wollen wir gemeinsam mit der Hochschule Biberach versuchen, diese Muster menschenähnlicher zu manchen, um diese Gruppe an Arzneimitteln sicherer zu machen.

2) Wie kann man Krebsmedikamente besser machen?

Wir versuchen zu verstehen, wie Bleomycine Tumore zerstören. Dieses Medikament ist eines der 100 wichtigsten Wirkstoffe weltweit. Es wird seit Jahrzehnten in der Bekämpfung verschiedener Krebserkrankungen wie z.B. Lymphdrüsenkrebs eingesetzt. Es gibt Hinweise darauf dass Bleomycine in Kombination mit Metall Ionen die Erbinformation der Tumorzellen zerstörten, sodass der Krebs bei manchen Tumorerkrankungen wirkungsvoll bekämpft werden kann. Allerdings können auch normale Körperzellen zerstört werden, dies erklärt das Auftreten von Nebenwirkungen. Hier setzt unsere Arbeit im Labor an. Wenn es uns geling die Einzelheiten des Wirkmechanismus der Bleomycine aufzuklären, dann können wir dieses Wissen verwenden um bessere Medikamente zu entwickeln.

3) Wie kann man rausfinden, welche Stoffe in unserem Wasser gefährlich sind?

Zusammen mit der Landeswasserversorgung Langenau versuchen wir Stoffe zu identifizieren, die für die Umwelt schädlich sind. Hierbei arbeiten wir im Gebiet der wirkungsbezogenen Analytik. Hier werden die Wasserbestandteile getrennt und dann auf Ihre biologische Wirkung hin untersucht. Bei unter Umständen tausenden von Substanzen ist diese Identifizierung wie das sprichwörtliche finden der Nadel im Heuhaufen. Wir versuchen Methoden zu entwickeln diese vielen Stoffe möglichst effizient zu trennen, ihr Gefährdungspotential zu evaluieren und schlussendlich Ihre Identität aufzuklären. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit wäre es auch den Verursacher einer solchen Wassergefährdung zu identifizieren.

Prof. Dr. Hans-Dieter Junker

+49 7361 576-2306
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