Mehr KI für die HochschullehreLandesweites Projekt unter Beteiligung der Hochschule Aalen startet

Matthias Kerat, Markus von Staden und Dr. Martin Franzen (von links) haben gemeinsam mit Hannes Rollin den KI-Chatbot für die Hochschule Aalen entwickelt. Fotos: © Hochschule Aalen | Luisa Müller

Mi, 10. April 2024

Ein wegweisendes Projekt zur Integration künstlicher Intelligenz (KI) in die Hochschullehre nimmt in Baden-Württemberg Gestalt an. Eine auf ChatGPT basierte Anwendung soll an baden-württembergischen Hochschulen künftig in der Lehre eingesetzt werden, damit sich Studierende den Umgang damit frühzeitig erarbeiten. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Hochschule Aalen sind im Projekt „bwGPT“ verantwortlich für die technische Umsetzung. Die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd unterstützt gemeinsam mit dem KIT die Erprobung von "bwGPT" in ausgewählten Lehrveranstaltungen. Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst über 13 Monate mit 400.000 Euro gefördert.

Im Projekt „bwGPT“ soll Künstliche Intelligenz (KI) für die Lehre an Hochschulen nutzbar gemacht werden. Es ermöglicht zunächst 15 Landeshochschulen einen datenschutzrechtlich abgesicherten Zugriff auf einen auf GPT-4 basierendem Chat-Bot. Dies erlaubt Lehrenden und Studierenden die Nutzung von KI als Arbeitswerkzeug in verschiedenen Fachdisziplinen. Ziel des Projekts ist es, die Lehre an baden-württembergischen Hochschulen durch die Implementierung moderner KI-Tools zu erweitern. Dadurch sollen Studierende angemessen auf eine zunehmend von KI geprägte Arbeitswelt vorbereitet und die Hochschullehre zukunftsfähig gestaltet werden. Prof. Dr. Andreas Ladurner, Prorektor für Lehre an der Hochschule Aalen, erklärt: „Viele Berufe setzten bereits jetzt und demnächst noch viel umfangreicher gute Kenntnisse im Umgang mit KI voraus. Dank unseres neuen KI-Angebots sind unsere Studierenden optimal auf den Start in das Arbeitsleben von morgen vorbereitet.“

Die Hochschule Aalen führt zeitnah als eine der ersten beteiligten Hochschulen den auf der Anwendung ChatGPT basierten Chatbot für Studierende ein. Die Anwendung beantwortet, maßgeschneidert auf die Anforderungen der Hochschule Aalen, jegliche an sie gestellte Fragen. Das ist aber nicht der primäre Grund, warum bwGPT entwickelt wurde. „Wir ermöglichen durch die Einführung von bwGPT in der Lehre einen weiteren Sprung in der Digitalisierung der Hochschullehre in Baden-Württemberg“, erklärt Dr. Martin Franzen, Projektverantwortlicher an der Hochschule Aalen, und fügt hinzu: „Und nebenbei können sich unsere Studierenden bereits während des Studiums umfassende Kenntnisse im Einsatz von KI aneignen.“

In der Erprobungsphase werden Lehrende und Studierende beim Einsatz von „bwGPT" unterstützt und Best-Practice-Szenarien dokumentiert. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für zukünftige Integrationen von KI-Technologien in die Hochschullehre und vertiefen das Verständnis für die Potenziale und Herausforderungen dieser innovativen Ansätze. Die kontinuierliche Anpassung der Hochschullehre an gesellschaftliche und technologische Veränderungen ist entscheidend, um Studierende angemessen auf ihre Forschungsaufgaben und zukünftigen Berufe vorzubereiten. Angesichts der raschen Verbreitung von KI-Anwendungen, wie dem ChatBot ChatGPT von OpenAI, ist es unerlässlich, Studierende mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten, um KI-Werkzeuge reflektiert und effektiv nutzen zu können. Die Pilotierung von „bwGPT" an 15 Hochschulen verschiedener Hochschularten ermöglicht die Sammlung von Erfahrungswerten für eine zukünftige Nutzung. Die bereitgestellte technische Lösung sowie die begleitete Erprobung in den Lehrveranstaltungen sollen eine verantwortungsvolle und datenschutzkonforme Nutzung von KI-Tools gewährleisten.