Gelebte Ingenieurverantwortung: Kreislaufwirtschaft und nachhaltiges HandelnVortrag von Senior und Junior Mauß zu "Kreislaufwirtschaft für eine lebenswerte Welt"

Die Referenten Wilhelm und Niklas-Alexander Mauß (Fa. Lorenz bzw. UnternehmerTUM / Startup Initiative Circular Republic) gemeinsam mit Dr. Doris Pfleiderer (Parler-Gymnasium Schwäbisch Gmünd) und Studiendekan Prof. Dr. Bernhard Höfig. | Foto: Hochschule Aalen

Do, 06. Juli 2023

Nachhaltiges Wirtschaften in Bezug auf Mensch und Umwelt ist gelebte Ingenieurverantwortung. Der Studiengang Mechatronik gab diesem Thema „Kreislaufwirtschaft für eine lebenswerte Welt“ daher eine Bühne und die Studierenen konnten zwei Sichten auf die Nachhaltigkeitsstrategie und Umsetzungspraxis eines mittelständischen Traditionsunternehmens und eines Startup Inkubators kennenlernen. Dabei prägt die beiden Akteure – Vater und Sohn – ein klares gemeinsames Ziel: „Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeitstechnologien sind von zentraler Bedeutung für wirtschaftlichen Erfolg, Wettbewerbsvorteile und langfristige Zukunftsperspektiven.“

Niclas-Alexander Mauß eröfnete den Vortragsabend. Er ist Mitbegründer von "Circular Republic" und Experte für Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) in der produzierenden Industrie. Circular Republic ist Taktgeber für die Transformation hin zu einer Circular Economy und unterstützt Start-ups im Umfeld der TU München, um ihre Circular Economy-Innovationen am Inkubator der Uni, dem UnternehmerTUM, zu verwirklichen. „Die Auswirkungen des explodierenden Wachstums der Weltbevölkerung und des Konsums, die Schädigungen der Biodiversität in der Natur sowie unser immenser Ressourcenverbrauch erzwingen ein Umdenken in unseren Unternehmen, das wir als junge Generation voranbringen müssen“, ist Niclas-Alexander Mauß überzeugt. Ein Lösungsansatz ist der Aufbau einer Kreislaufwirtschaft, deren Grundzüge er im Rahmen des Vortrags vorstellte. Besonders anschaulich waren die jeweils 10 Beispiele aus der Großindustrie und der Münchener Startup-Szene.

Sein Vater Wilhelm Mauß ist Geschäftsführer der Lorenz GmbH, einem führenden Hersteller und Anbieter von Wohnungs-, Haus- und Großwasserzählern. Das Unternehmen ist ein Partner der Hochschule und unterstützt unter anderem die Teilnahme am Gran Canaria Makeathon „Smart Green Island“. Es verbindet Spitzentechnologie und nachhaltige Produktion und ist ein vielfach ausgezeichneter Pionier der Kreislaufwirtschaft. „Wir sind auf einem Entwicklungspfad, der uns bis 2030 zur Klimaneutralität bringen wird“, begann Wilhelm Mauß seinen Vortrag, in welchem er aufzeigte, wie das Unternehmen Lorenz heute schon durch Kreislaufprozesse und neue Geschäftsmodelle seine Wettbewerbsfähigkeit erheblich verbessert. Von den Nutzern zurückgegebene Wasseruhren werden automatisiert zerlegt und aufbereitet, die Elektronik optimiert, eine neue Software eingespielt und das Gesamtgerät wieder neu kalibriert. Ein neues Geschäftsmodell, ein Product as a Service. „Unser Kunde von heute ist unser Lieferant von morgen“, erläutert Wilhelm Mauß seine Philosophie und den Entwicklungspfad zur Kreislaufwirtschaft. Das funktioniere aber nur in einer engen und vertrauensvollen Partnerschaft, auf die es immer mehr im Berufsleben ankomme.

Vater und Sohn waren sich einig, dass das Thema Nachhaltigkeit und die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitstechnologien alle Branchen und Firmen sowie deren Entwicklungsteams in einem ganz hohen Maß beschäftigen werden: „Das beginnt bereits mit einem Design for Circularity: Ein enormes Potential für gestaltungsfreudige Menschen!“

Studiendekan Prof. Dr. Bernhard Höfig moderierte die abschließende Diskussion. „Wir freuen uns, als Hochschule, ein gefragter Partner auf einem äußerst attraktiven Wachstumsfeld zu sein. Das passt wunderbar mit unseren Leitzielen zusammen“, resümiert Höfig anlässlich des neuen Mechatronik-Profils „Engineering. Für eine lebenswerte Welt.“ Zum WS 23/24 startet der Studiengang Mechatronik mit den neuen Studienschwerpunkten Nachhaltigkeitstechnolgien, Robotik und Medizintechnik. Mit diesen Angeboten stellt sich der Studiengang für die Zukunft auf und steht für ein modernes, ganzheitliches Engineering.