Anwendungsorientierte Forschung und WissenstransferSommerklausur der Rektoren der HAW Baden-Württemberg - Rektor Schneider im Vorstand bestätigt

Die Rektoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) Baden-Württemberg bei ihrer Sommerklausur mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Mo, 03. August 2015

Auf Burg Staufeneck kamen die Rektorinnen und Rektoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg (HAW) unlängst zu ihrer jährlichen Sommerklausur zusammen. Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen, wurde dabei als Mitglied des Vorstands des Vereins HAW Baden-Württemberg im Amt bestätigt und erstmals in den neu eingerichteten Vorstand des Baden-Württemberg Center of Applied Research (kurz: BW-CAR) gewählt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich mit den Rektorinnen und Rektoren der 24 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Baden-Württemberg bei deren jährlicher Sommerklausur auf Burg Staufeneck in Salach intensiv über die Entwicklung der ehemaligen Fachhochschulen unter einem reformierten Hochschulgesetz und den Rahmenbedingungen des neuen Hochschulfinanzierungsvertrags auseinandergesetzt. Er würdigte dabei die wichtige Rolle der HAW für die Hochschullandschaft Baden-Württembergs und ihr Engagement für die studierwilligen jungen Menschen sowie ihre Bedeutung für die mittelständische Wirtschaft in den Regionen des Landes.

„Die Prosperität und Zukunftsfähigkeit unseres Landes hängen entscheidend von der Exzellenz und der Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen ab“, sagte Kretschmann. „Selbstverständlich brauchen wir daher zur Bewältigung der anstehenden großen Herausforderungen auch die Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Denn sie verbinden in ganz besonderer Weise Wissenschaft und Praxis und sind stets am Puls der Zeit.“

Der Vorsitzende der Rektorenkonferenz, Prof. Dr. Dr. Bastian Kaiser, betonte die Bedeutung der HAW mit inzwischen über 110.000 Studierenden und mehr als 3.100 Professorinnen und Professoren für die Zukunftsfähigkeit von Baden-Württemberg: „Mit dem am 9. Januar unterzeichneten Hochschulfinanzierungsvertrag hat die Landesregierung einen richtigen und bemerkenswerten Schritt für die Planungssicherheit der Hochschulen getan. Nun muss es unter anderem um die Zukunftsfähigkeit der gut nachgefragten Studiengänge an den HAW gehen, die bis 2020 nicht von der jährlichen Anhebung der Grundfinanzierung um drei Prozent profitieren und damit noch nicht längerfristig abgesichert sind. Darauf vertrauen wir.“

Weiterentwicklung der Forschung im Blick

In ihrer Sommerklausur beschäftigten sich die Rektorinnen und Rektoren zwei Tage lang mit aktuellen Fragen und strategischen Überlegungen zum Hochschulmanagement. Neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann nahm auch Wissenschaftsministerin Theresia Bauer als Gast daran teil. Ein wichtiges Thema war dabei die Weiterentwicklung der Forschung an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften. „Eine anwendungsorientierte Forschung und der Wissenstransfer der HAW erhöhen die Innovationsfähigkeit unserer baden-württembergischen Wirtschaft, insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen sowie der ländlichen Regionen“, sagte dazu Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen.

Turnusgemäß stand bei der Klausur auch die Wahl des Vorstands auf der Tagesordnung. Dabei wurde der Rektor der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Prof. Dr. Dr. Bastian Kaiser, als Vorsitzender im Amt bestätigt. Auch seine Vorstandskollegen Prof. Dr. Dr. Winfried Lieber (Hochschule Offenburg), Prof. Dr. Hendrik Brumme (Hochschule Reutlingen) und Prof. Dr. Gerhard Schneider (Hochschule Aalen) wurden für zwei weitere Jahre gewählt.

„Die klare Bestätigung des gesamten bisherigen Vorstands ist eine schöne und wichtige Rückmeldung unserer Kolleginnen und Kollegen zu unserer Arbeit in den vergangenen, turbulenten und interessanten Jahren“, sagte Kaiser, „aber natürlich ist sie auch eine Verpflichtung, in den nächsten beiden Jahren in unserem Bemühen um die Weiterentwicklung, auskömmliche Finanzierung und angemessene Wahrnehmung dieser Hochschulart nicht nachzulassen. Das erwarten unsere Professorinnen und Professoren, unsere Beschäftigten, unsere Studierenden und unsere Partner – insbesondere in der mittelständischen Wirtschaft des Landes – von uns.“

Hochschulübergreifende Plattform für HAW-Spitzenforschung

Bei der Sommerklausur wurde außerdem erstmals ein Vorstand für das Baden-Württemberg Center of Applied Research (BW-CAR) gewählt und eingerichtet. Vorsitzende ist Prof. Dr. Ursula Eicker von der Hochschule für Technik Stuttgart. Dem Vorstand gehören außerdem an: Prof. Dr. Ulrich Mescheder (Hochschule Furtwangen), Prof. Dr. Mario Schmidt (Hochschule Pforzheim) und Prof. Dr. Gerhard Schneider (Hochschule Aalen).

Auf Basis eines umfassenden Qualitätssystems ermöglicht das Netzwerk von BW-CAR als Dach für seine Mitglieder die hochschul- und standortübergreifende Vernetzung von Forschungskompetenz in themenspezifischen Forschungsschwerpunkten. Durch die überregionale Vernetzung trägt BW-CAR dazu bei, ein Forschungsumfeld zur Nutzung von Synergien zu schaffen und die Rahmenbedingungen für angewandte Forschung zu verbessern. BW-CAR soll als prominenter Ansprechpartner für interinstitutionelle Forschungsstrukturen eine Brücke bilden für die Sichtbarkeit der HAW-Forschung, die Verzahnung mit Kooperationspartnern, die Beförderung der Drittmittelfähigkeit und zielt mit diesem Auftrag auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für kooperative Promotionen.