Alles rund ums KlimaWissenschaftler, kommunale Praktiker und das Umweltministerium zu Gast an der Hochschule Aalen

Am 10. Dezember fand der zweite virtuelle Workshop für Klimaanpassung statt, erneut organisiert vom Lehrstuhl für Erneuerbare Energien an der Hochschule Aalen. Foto: Simone Häußler

Fr, 11. Dezember 2020

Am 10. Dezember fand der zweite virtuelle Workshop für Klimaanpassung statt, erneut organisiert vom Lehrstuhl für Erneuerbare Energien an der Hochschule Aalen. Experten aus mehr als 30 Kommunen in Baden-Württemberg tauschten sich mit Top-Referenten aus aktuellen Klimaanpassungs-Projekten sowie mit Mitgliedern des Umweltministeriums aus. Besprochen wurden Zukunftsstrategien der kommunalen Klimaanpassung des Landes. 

Klimaschutz ist wichtig, um die 2020 festgeschriebenen Ziele gemäß des neuen Klimaschutzgesetzes für das Land Baden-Württemberg zu erreichen. Durch den fortschreitenden Klimawandel reichen reine Klimaschutz-Maßnahmen alleine längst nicht mehr aus. Irreversible Schäden sind bereits eingetreten und seit den 2000er-Jahren häufen sich die Hitzerekorde für Baden-Württemberg. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre wurden die höchsten Jahresmitteltemperaturen seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. „Eine Kombination aus Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen ist zielführend“, so Simone Häußler, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl, die zu diesem Thema promoviert.

Stefanie Lorenz, Leiterin des Projekts „Loklim - Lokale Kompetenzentwicklung zur Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“ der Universität Freiburg, hielt einen Vortrag über innovative Strategien und Wege zur Klimawandelanpassung und gab Einblicke in ihre tägliche Arbeit. Lorenz: „Erfolgreiche Projekte zeichnen sich vor allem durch regionale Anpassungs-Netzwerke und die strategische Einbindung von Stakeholdern aus.“

Aus dem laufenden Klimaanpassungsprojekt „Augsburg bleibt cool“ berichtete Projektmanagerin Sabrina Beckmann und meint: „Der Fokus für die Anpassung der Städte in Süddeutschland liegt vor allem in strategischen Hitzeschutzmaßnahmen.“ Schon heute seien die gesundheitlichen Folgen von Hitzesommern wie z. B. im Jahr 2018 verheerend und vor allem für sensible Gruppen wie ältere Menschen oder Kinder sogar lebensbedrohlich.

Studierende der Hochschule Aalen trugen mit einem Praxisbericht aus dem neuen Lehrkonzept „Klimaschutz-Praxis“ zur Veranstaltung bei. Seit Beginn des Wintersemesters 2020 unterstützen Master-Studierende regionale Kommunen aktiv bei deren Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten und lernen, worauf es in der täglichen Arbeit ankommt. Sie berichteten von ihren Fortschritten aus den Kooperations-Projekten mit den Städten Schwäbisch Hall und Aalen.

Ziel der halbjährlich stattfinden Workshops an der Hochschule Aalen ist es, die Klima-Entscheider der Region an einen (virtuellen) Tisch zu bekommen, um konkrete Lösungen und Strategien in moderierten Brainstorming-Sessions gemeinsam zu erarbeiten. Prof. Dr. Martina Hofmann, Leiterin des Lehrstuhls für Erneuerbare Energien an der Hochschule Aalen: „Wir wollen mit unseren Workshops Maßnahmen von der theoretischen auf die praktische Ebene heben und ein aktives Netzwerk für kommunale Klimaanpassungsstrategien für Baden-Württemberg aufbauen.“

Der Termin für den nächsten Workshop für Klimawandelanpassung wird in Kürze bekannt gegeben. Weitere Informationen erhalten Sie von Simone Häußler per Mail unter Simone.Haeussler@hs-aalen.de.