Eigene Heimat am Hochschul-CampusSpatenstich zum explorhino-Gebäude

Mo, 15. June 2015

explorhino, die Werkstatt junger Forscher an der Hochschule Aalen, bekommt ein eigenes Gebäude. Mit dem offiziellen Spatenstich starteten jetzt die Bauarbeiten auf dem Gelände gegenüber der Hochschul-Mensa in der Aalener Beethovenstraße. Etwa eineinhalb Jahre Bauzeit sind geplant.

"explorhino bekommt eine eigene Heimat am Hochschul-Campus", freute sich Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen. Der dreigeschossige Neubau wird im Dreieck zwischen der Silcherstraße im Norden und der Beethovenstraße im Süden auf der Freifläche gegenüber der Mensa in unmittelbarer Umgebung der Hochschule entstehen und soll sich an die umliegenden Hochschulbauten anpassen.

Das Gebäude wird von Familie Grimminger erstellt und finanziert. "explorhino tritt damit in die nächste Entwicklungsphase ein – dank des privaten Engagements der Familie Grimminger", sagte Prof. Dr. Schneider. Diese kaufte im Jahr 2012 auch das Grundstück, auf dem das Gebäude entstehen wird, von der Stadt Aalen, die den Erlös von 1,2 Millionen Euro wiederum als städtischen Beitrag in die Dr.-Albert-Grimminger-Stiftung einbrachte. "Zusammen mit einer Stiftung der Maschinenfabrik Alfing Kessler GmbH in Höhe von 0,5 Millionen Euro wuchs das Stiftungsvermögen zugunsten von explorhino zwischenzeitlich auf etwa fünf Millionen Euro an. Erhebliche zusätzliche finanzielle Zuwendungen erhält explorhino von der Carl Zeiss AG und der Karl-Schlecht-Stiftung", sagte Gerhard Grimminger.

Ende 2012 wurde ein Architektenwettbewerb für den Neubau ausgelobt. Das Preisgericht prämierte 2013 drei Arbeiten. Den Zuschlag erhielt letztlich das Büro AV1 aus Kaiserslautern unter der Leitung von Prof. Michael Schanné.

Rektor Schneider sprach allen, die sich für das Projekt engagieren, seinen Dank aus. "Das ist ein wichtiges Projekt für uns", sagt er und betonte, dass dieses weit über Aalen hinaus strahlen werde - "von Heilbronn bis Augsburg".

Landrat Klaus Pavel erinnerte an die Historie von explorhino. Die Anbindung an die Hochschule sei eine geniale Idee gewesen, sagte er. "Das Gebäude wird ein Alleinstellungsmerkmal für Aalen und den Ostalbkreis darstellen", ist er sich sicher.

Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler lobte vor allem die Unternehmer-Familie Grimminger, die hier nicht nur Stein des Anstoßes gewesen sei, sondern tatsächlich auch etwas unternehme. Der OB hatte auch die Weiterentwicklung des gesamten Hochschul-Campusses im Blick - "ob Waldcampus oder neue Mensa, Kindertagesstätte oder Fakultätsgebäude". Das explorhino-Gebäude füge sich hier hervorragend ein. Auch auf die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis legte er ein besonders Augenmerk: "Seit an Seit Gutes tun", rief er mit Blick auf Landrat Pavel als Motto aus.

Das explorhino-Gebäude soll im östlichen Eingangsbereich eine Lichtinstallation erhalten, die einladend wirkt und Besucher förmlich in das Gebäude hineinzieht. Auf der Westseite ist eine Terrasse geplant – als Aufenthaltsbereich, Ausstellungsebene und für Experimente im Freien. In dem Gebäude sollen 1.800 Quadratmeter Nutzfläche von explorhino belegt werden. Die entsprechenden Aktivitäten werden weitestgehend von der Hochschule in das neue Gebäude verlagert. Im Zentrum des Gebäudes steht dabei ein großes Mitmachmuseum (Science Center), das als Magnet für die explorhino-Aktivitäten wirken soll. "Der Betrieb des Museums soll durch eine eigene Betreibergesellschaft erfolgen", sagte Gerhard Grimminger. Die restlichen freien Flächen des Gebäudes (ca. 700 Quadratmeter) sollen für hochschulnahen Bedarf, eventuell auch für Start-Ups genutzt werden.

Gerhard Grimminger betonte: "Das Konzept von explorhino basiert auf der Idee, das Interesse und die Begeisterung Jugendlicher an Naturwissenschaft und Technik zu wecken – durch einen außerschulischen, eher spielerischen Ansatz und durch 'Selbermachen'." Dies sei wichtig, weil die Kenntnis von Naturwissenschaft und Technik, von Informationstechnologie und Mathematik ein wichtiger Teil echter Bildung und die Voraussetzung dafür sei, die Umwelt zu verstehen. "Ein breites Wissen im MINT-Bereich ist für den Erfolg unserer Volkswirtschaft unverzichtbar und die Berufsaussichten auf diesem Gebiet sind auch langfristig hervorragend", sagte Grimminger.