In ganz Baden-Württemberg gründeten Anfang der 1980er Jahre engagierte Professoren CAD-Zentren mit dem Ziel, die rechnergestützte Konst­ruktion zu fördern.

Heute versteht sich das CAD-Zentrum der Hoch­schule Aalen als Zentrum für virtuelle Produktentwicklung und bietet 59 hochwertige Ar­beitsplätze an. Um den Kernbereich CAD haben sich weitere CA-Disziplinen entwickelt, z.B. CAE (Computer Aided Engineering), CAM (Computer Aided Manufacturing) und PDM (Produktdatenma­nagement).

Bezüglich der Infrastruktur ist das CAD-Zentrum mit leistungsstarken Workstations aus­gestattet. Als 3D-CAD-Systeme sind PTC Creo und Siemens NX verfügbar. Für die konstruktionsnahe Berechnung (FEM) können Designspace (ANSYS), LS-DYNA und die Simu­lationspakete (FEM, MKS) der Unternehmen LMS und MSC genutzt werden.

Neben der Ausbildung von Studierenden leistet das CAD-Zentrum Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Bachelor- und Masterarbeiten und ist Ansprechpartner für anwen­dungsbezogene, industrienahe Forschung.

Das CAD-Zentrum betreut heute als zentrale Einrichtung der Hochschule mehrere hundert Studierende, deren Zahl stetig wächst. Nahezu jeder Studiengang nimmt die Dienstleistungen in Anspruch, von der Augenoptik über den Maschinenbau, der Elektrotechnik und die Technische Redaktion bis hin zum Wirtschaftsingenieurwesen. Auch die einmal im Semester stattfindende Veranstaltung „Makeathon“ der Fakultät Optik und Mechatronik wird vom CAD-Zentrum unterstützt.

Ganzheitliche Lösungen stehen heute im Mittelpunkt von 3D-Design, Konstruktion, Produktdatenmanagement und kollaborativer Zusammenarbeit.

Das CAD-Zentrum bietet die gängigen Softwarelösungen an, die notwendig sind, um den Produktentwicklungsprozess (PLM) virtuell am Rechner abzubilden.

Im Kontext der Industrie 4.0 wird eine durchgehende digitale Prozesskette immer wichtiger. Dafür ist auch die Digitalisierung vollständiger Anlagen und derer Prozesse notwendig. Deswegen bietet das CAD-Zentrum Schulungen für den Mechatronics Concept Designer (MCD) an. Der MCD ist ein in Siemens Unigraphics eingebettetes Tool zur Abbildung mechatronischer Systeme in einer CAD Umgebung. Diese Modelle sind auch unter dem Begriff „Digitaler Zwilling“ bekannt.

Zur Veranschaulichung der Möglichkeiten des MCD ist im CAD-Zentrum der 3D-Drucker, im Rahmen einer Abschlussarbeit, als MCD-Modell aufgebaut worden.

Der 3D-Drucker soll dabei nicht nur als Beispiel zur Veranschaulichung dienen. Er steht den studierenden zur Verfügung, um Modelle, beispielsweise aus Projektarbeiten, herzustellen. Des Weiteren dienen einzelne Komponenten oder auch der Gesamte Drucker als Ausgangsmaterial für studentische Projekte.

Neben den konventionellen Entwicklungsprozessen werden auch Schulungen für das Reverse Engineering angeboten. Dafür steht die Software Rapidform XOR zur Verfügung. Mit dieser werden aus Punktewolken, beispielsweise von eingescannten Teilen, CAD-Modelle abgeleitet und aufbereitet.