Studien- und Abschlussarbeiten

2014

Hauptbetreuer: Prof. Dr. med. Ulrich Schiefer

Bearbeitungszeit bis 03.11.2014


Hintergrund: Die Sehschärfebestimmung ist die am häufigsten geprüfte Sehfunktion. Landoltringe und Buchstaben werden oftmals als Sehzeichen zur Sehschärfebestimmung verwendet. In dieser Studie werden vier Sehtestmethoden miteinander verglichen, welche diese Optotypen darbieten. Der Freiburg Visual Acuity Test (FrACT), unter Verwendung eines Nummernblocks (FrACTk) und haptischen Landoltrings (FrACTh) als Eingabegeräte, die Tübingen Landolt Chart, auf welcher Landoltringe nach den Vorgaben der ISO 8596 sowie DIN 58220 Teil 3 dargeboten werden und ETDRS-Sehzeichentafeln. Die Ziele der Studie waren den Unterschied der subjektiven Bewertung der Testmethoden durch Probanden und Untersucher, unter Verwendung von visuellen Analogskalen (VAS) herauszufinden und hinsichtlich der Testdauer die Ermittlung der Inter-Test Reliabilität zwischen den Methoden und deren Test-Retest Reliabilität. Es wird besonders auf die Untersuchungsergebnisse von FrACTk und FrACTh eingegangen.

Probanden und Methodik: Für die explorative Studie wurden 24 augengesunde, erwachsene Studenten der Hochschule Aalen (davon 14 männlich und 10 weiblich) mit einer Sehschärfe von ≥ 0,2 (4/20) als Probanden untersucht. Dabei wurde nach Zufallsprinzip die monokulare Sehschärfe des Führungs- oder nicht führenden Auges bestimmt. Die vier Testmethoden wurden jeweils zweimal in einer kontrollierten, randomisierten Reihenfolge, welche vor Studienbeginn in einer Permutationskette festgelegt wurde und unter Gebrauch der Forced-Choice-Strategie durchgeführt.

Ergebnisse: Subjective Einschätzung: FrACTk wurde von Probanden und Untersuchern gegenüber FrACTh präferiert (p<0,001). Der ETDRS-Test und FrACTk wurden gegenüber dem Landoltring-Test und FrACTh bevorzugt. Testdauer: Die Durchführung des FrACTh dauerte durchschnittlich 1,5-mal länger als FrACTk (p<0,001). FrACTk und ETDRS-Test waren am schnellsten durchführbar mit einem Median im ersten Testdurchgang von 48,22 und 48,72 Sekunden (p>0,05). FrACTh und der Landoltringtafel-Test nahmen 68,23 Sekunden und 96,11 Sekunden in Anspruch (Median erster Testdurchgang, p>0,05). Alle Sehtests, welche als Optotype den Landoltring verwendeten, wiesen einen signifikant schnelleren zweiten Testdurchgang auf (p<0,05). Die zwei Testdurchgänge des ETDRS-Tests dauerten nahezu gleich lang (p>0,05).

Prof. Dr. med. Ulrich Schiefer

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G4 2.05