Wenn Technik Spaß macht – dann los!Erfolgreiche Ingenieurin ermutigt junge Frauen, über den Tellerrand zu schauen.

Hildegard Bauer, erfolgreiche Absolventin

Mo, 30. November 2015

Hildegard Bauer, 27, ist Absolventin des Allgemeinen Maschinenbaus mit der Traumnote 1,3 und arbeitet inzwischen als Berechnungsingenieurin in Ingolstadt. Im Interview erzählt sie, wie ein Schlüsselerlebnis zu ihrem Studium führte.

Wo arbeiten Sie und wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Hildegard Bauer: Ich arbeite seit Mitte Oktober bei der Firma EDAG Engineering an dem Standort Ingolstadt als Berechnungsingenieur. Ich befinde mich noch in der Einarbeitungsphase und lerne zurzeit mit den Berechnungstools umzugehen.

Haben Sie schon als Kind lieber mit technischem Spielzeug gespielt oder woher kommt Ihre Begeisterung für Technik?
Ich habe als Kind viel mit Lego und Playmobil gespielt. Ich habe aber auch viel Sport getrieben und Musik gemacht. Meine Begeisterung für Technik habe ich in der Schule durch die naturwissenschaftlichen Fächer entwickelt, weshalb ich mich für eine technische Ausbildung entschieden habe.

Was hat Sie bewogen nach Ihrer Ausbildung zur Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin mit einem Studium weiterzumachen?
Ich habe nach meiner Ausbildung noch zwei Jahre in einer Produktion gearbeitet. Während dieser Zeit kamen Entwicklungsingenieure zu uns, um das Produkt zu analysieren, zu verbessern und weiterzuentwickeln. Das war der Auslöser für den Gedanken, dass ich auch etwas entwickeln oder Innovationen hervorbringen möchte.

Wie sind Ihre Erfahrungen als Frau in Ihrem Berufsfeld. Was halten Sie von der Frauenquote?
Ich wurde in meiner Ausbildung, sowie während meiner 2-Jährigen Berufstätigkeit unter den Männern akzeptiert. Natürlich gab es hin und wieder eine Ausnahme, aber mit entsprechender Leistung und meinem Durchsetzungsvermögen konnte ich diese Meinungen ändern. Von der Frauenquote halte ich nicht viel. Eine Führungsposition bekommt man, wenn man sich entsprechend dafür einsetzt. Männer müssen untereinander auch darum kämpfen. Man darf nicht darauf hoffen und warten, dass eine Führungsposition von alleine kommt. Man muss sich eben durchsetzen können. Ansonsten wird man auf so einer Position nicht akzeptiert. Das ändert auch die Frauenquote nicht. Ich will zeigen, was ich kann, und keine Quotenfrau sein!

Gab es noch mehr Frauen in Ihrem Studiengang? Wie war der Umgang unter Ihren Kommilitonen/innen?
Ja, es gab noch andere Frauen, ungefähr 10 %. Alle haben das Studium, wenn auch teilweise in einem anderen technischen Studiengang oder einer anderen Hochschule, durchgezogen. Der Umgang mit den Kommilitonen/innen war normal. Wir Frauen wurden akzeptiert und in die Lerngruppen gut aufgenommen.

Würden Sie Frauen ermuntern einen technischen Studiengang zu wählen?
Jeder sollte das studieren, worin er gut ist und woran er Spaß hat. Ich kann Frauen bzw. jungen Mädchen nur raten, über den Tellerrand zu schauen und sich zu informieren, ob eine technische Ausbildung nicht Spaß machen würde und ihren Stärken entspricht. Dies könnte man durch entsprechende Praktika herausfinden. Und wenn es Spaß machen sollte, dann los.

Warum hatten Sie sich gerade für den Studiengang Allgemeiner Maschinenbau der Hochschule Aalen entschieden?
Der erste Eindruck kam über die Homepage. Über diese hat sich die Hochschule sehr fortschrittlich und innovativ präsentiert. Außerdem war die Hochschule Aalen in den Rankings gut bewertet. Bevor ich mich dann letztendlich entschieden habe, war ich noch vor Ort, um mir die Hochschule live anzusehen und habe mich sofort wohl gefühlt.

Vielen Dank!