Eine richtig gute Kombination: Frauen und Technik! Vier Professorinnen der Hochschule Aalen geben Tipps fürs Technik-Studium

Frauenpower: Die Professorinnen Dr. Doris Aschenbrenner, Dr. Iman Taha, Dr. Miranda Fateri und Dr. Katharina Weber (von links oben im Uhrzeigersinn) möchten jungen Frauen Mut machen, beruflich auf Technik zu setzen. Foto: Hochschule Aalen.

Di, 21. Juni 2022

Sie sind jung und Professorinnen an der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik der Hochschule Aalen: Prof. Dr. Doris Aschenbrenner, Prof. Dr. Miranda Fateri, Prof. Dr. Iman Taha und Prof. Dr. Katharina Weber. Sie sind leuchtende Beispiele dafür, dass Frauen in der Technik richtig viel bewegen können. Die Professorinnen aus der Robotik, der Kunststofftechnik, der Digitalisierung in der Produktion und den Materialwissenschaften geben ihre Erfahrungen weiter und machen jungen Frauen Mut, die mit diesen Fachrichtungen liebäugeln. Und beim Studieninfotag der Hochschule am Donnerstag, 23. Juni 2022, können sich Studieninteressierte ab 15 Uhr auf dem Campus rund um die Studiengänge der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik informieren.

„Gerade weil es noch zu wenige Frauen in den Technologiebranchen gibt, haben sie gute Chancen, wirklich etwas zu verändern“, sagt Prof. Dr. Doris Aschenbrenner. Die 37-jährige Professorin hält im Studiengang Maschinenbau/Entwicklung: Design und Simulation Vorlesungen zu Industrie 4.0 und Vernetzung von Produktionsanlagen. Aschenbrenner will ihre Studierenden vor allem für neue Technologien begeistern. Sie forscht an kollaborativer Robotik und Mensch-Roboter-Interaktion mit Augmented Reality. Auf dem heimischen Amiga hat Aschenbrenner als Jugendliche mindestens so intensiv Computerspiele gespielt wie ihre beiden Brüder. Schülerinnen, die ein technisches Studium anstreben, rät sie: „Technologie braucht mehr Diversität, um gesamtgesellschaftlich auf die beste Art und Weise eingesetzt werden zu können. Seid selbst die Veränderung, die ihr in der Welt sehen wollt."

Mehr Nachhaltigkeit durch technische Berufe 

Viele Berufseinsteigende wünschen sich, durch ihren Beruf etwas Sinnstiftendes und Nachhaltiges zu schaffen. „Durch technische Berufe bekommst du die Chance, etwas für die Umwelt beizutragen. Als Absolventin oder Absolvent, beispielsweise der Kunststofftechnik, hilfst du mit, etwas gegen Einweg- und Mikroplastik in den Meeren zu tun“, erzählt Prof. Dr. Iman Taha. Mit ihrer Professur „Nachhaltige Werkstoffe in der Kunststofftechnik“ möchte sie für die vielfältige Materialklasse der Kunststoffe werben und mit Nachhaltigkeitsgedanken neue Wege für den bewussten Umgang mit Kunststoffen einschlagen. Als Mutter von zwei Kindern weiß sie, wie wichtig es ist, diese Botschaften an jüngere Generation weiterzugeben. Taha ist gebürtige Düsseldorferin und studierte in Ägypten Maschinenbau. Seit September 2021 hält die Professorin Vorlesungen im Studiengang Kunststofftechnik sowie den Masterstudiengängen Leichtbau und Polymer Technology.

Behalte dein Ziel vor Auge

Früher wollte sie Astronautin werden – seit Oktober 2019 ist Prof. Dr. Miranda Fateri Professorin im Studiengang Maschinenbau/Produktion und Management (der zum Wintersemester den neuen Schwerpunkt Maschinenbau /Digitale Produktion anbietet) in den Lehrgebieten Additive Fertigung und Technische Mechanik. In einen eher männerdominierten Bereich zu gehen, war für sie kein Problem. „Ich hatte mein Ziel immer vor Augen und wurde dabei auch von meinen Eltern unterstützt“, erzählt sie. Die gebürtige Iranerin hat sich bereits während ihrer Doktorarbeit dem 3D-Druck von künstlichem Mondstaub verschrieben. Dadurch wurden die European Space Agency und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt auf sie aufmerksam. Wie man mehr Frauen für technische Berufe begeistern kann? „Man muss den Mädchen die Angst nehmen und sie besser darüber informieren, was man in den technischen Fächern alles machen kann und dass es beim Maschinenbau nicht nur um ›große‹ Maschinen geht“, so Fateri.

Nur mit Eigenmotivation kommt man weiter

„Ich hatte Glück mit meinen Lehrern, die mich motiviert und gefördert haben“, erzählt Prof. Dr. Katharina Weber. Dass Eigenmotivation weiterbringt, das möchte sie auch ihren Studierenden vermitteln. „Wenn ich es schaffe, mein echtes Interesse an den Themen authentisch rüberzubringen, dann springt auch der Funke über“, ist sie überzeugt. Nachhaltige Oberflächen- und Beschichtungstechniken stehen auf der Forschungsagenda der 36-jährigen Professorin für Chemische Oberflächentechnik und Korrosionsschutz. Welche großen Fortschritte ihr Fachgebiet erlebt hat, findet die Materialwissenschaftlerin immer wieder faszinierend. Hierzu möchte sie selbst beitragen, und zwar mit der Entwicklung nachhaltiger, biobasierter oder biologisch abbaubarer Schmierstoffe – beispielsweise für elektrische Antriebsysteme. „Ich möchte dazu beisteuern, unsere Welt nachhaltiger zu machen. Das möchte ich auch meinen Studierenden mit auf den Weg geben. Der Klimawandel zeigt, dass wir nicht weitermachen können wie bisher.“


Weitere Informationen zu den Studiengängen der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik gibt es hier.