Ein weiterer Meilenstein für die Hochschule Aalen: Richtfest am neuen Gebäude für die Fakultät der Wirtschaftswissenschaften und des Akademischen AuslandsamtsDer hybride Holzbau mit acht Geschossen bietet 3.500 Quadratmeter Nutzfläche

Freude über den Baufortschritt: Dr. Stefan Horrer und Raphaela Sonnentag von Vermögen und Bau Amt Schwäbisch Gmünd, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg Thilo Rentschler, Landrat Dr. Joachim Bläse, Zimmermann Markus Brandl von der Holzbau Rubner GmbH, B2B facade solutions GmbH-Geschäftsführer Kamil Bednarek, Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel, Oberbürgermeister Frederick Brütting und Baubürgermeister Wolfgang Steidle (v.l.n.r.). Foto: Hochschule Aalen | Peter Schlipf

Do, 12. Mai 2022

Die Hochschule Aalen wächst: Die Holzbauarbeiten auf der Baustelle des Fakultätsgebäude für die Wirtschaftswissenschaften auf dem Waldcampus sind abgeschlossen. Auch das Akademische Auslandsamt der Hochschule wird dort sein neues „Zuhause“ haben. Gut eineinhalb Jahre nach Baubeginn feierten heute die Verantwortlichen von Vermögen und Bau Amt Schwäbisch Gmünd, der Hochschule, alle am Bau beteiligten Firmen und Vertreter der Stadt Aalen und des Ostalbkreises bei strahlendem Sonnenschein Richtfest. „Das ist heute wahrlich ein Freudentag“, sagte Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel in seiner Begrüßungsansprache.

Land investiert rund 26 Millionen Euro

Das achtgeschossige kompakte Gebäude mit großen Vorlesungsräumen im Hanggeschoss, Seminarflächen, freien Lernbereichen und Büroflächen soll Ende April 2023 für die Studierenden, Professorinnen und Professoren sowie die Mitarbeitenden bezugsfertig sein. Das Land Baden-Württemberg investiert in das neue Gebäude mit 3.500 Quadratmetern Nutzfläche rund 26 Millionen Euro. Parallel errichtet westlich angrenzend an das Fakultätsgebäudes das Jugendwerk Aalen das Studierendenwohnheim mit kommunaler Kita. Als drittes Projekt auf dem Waldcampus soll unmittelbar im Anschluss an die Fertigstellung des Fakultätsgebäudes mit dem Neubau der Mensa begonnen werden.

„Bauen ist wie eine Symphonie“

Die stellvertretende Direktorin des Landesbetriebes Raphaela Sonnentag zeigte sich zufrieden mit dem reibungslosen Baufortschritt und hob die gute Zusammenarbeit mit der Hochschule, dem Landkreis und der Stadt Aalen bei der Realisierung des Projekts hervor: „Bauen ist wie eine Symphonie, man kann nicht alleine spielen. Es ist immer eine Gemeinschaftsleistung, und die Zusammenarbeit beginnt schon lange vor dem Spatenstich. Insbesondere die Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern von Hochschule, Landkreis und Stadt.“ Sonnentag betonte, dass es dem Land besonders wichtig sei, hier ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Gebäude zu verwirklichen. Das Gebäude wurde als Holzhybridbau konstruiert und ist so geplant, dass es eine BNB-Zertifizierung (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) in Silber erhält. „Diese Leistungen und Planungen sind nur durch das Zusammenwirken der Planerinnen und Planer der verschiedensten Fachrichtungen, der Handwerkern und Bauschaffenden möglich“, dankte sie den am Bau Beteiligten.

Exzellente Lern- und Arbeitsbedingungen

Auch Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel brachte in seinem Grußwort die Freude über den Baufortschritt zum Ausdruck: „Mit dem Rohbau haben wir einen weiteren Meilenstein für die Entwicklung der Hochschule Aalen erreicht. Seit vielen Jahren erzielt unsere Fakultät Wirtschaftswissenschaften beim CHE-Ranking Spitzenergebnisse. Wir freuen uns sehr, dass sie jetzt auch ein Spitzengebäude bekommt und die Beschäftigten und Studierenden damit exzellente Lern- und Arbeitsbedingungen vorfinden werden.“ Dann werde die Fakultät, die aktuell noch dezentral über ganz Aalen verteilt sei, endlich zu großen Teilen unter einem Dach vereint sein.

Ein Gewinn für die Hochschule und die Stadt Aalen

„Mit dem neuen Gebäude für die Wirtschaftswissenschaften wird der erste Baustein von unserem Waldcampus umgesetzt, mit dem das Forschen, Lernen und Studieren an der Hochschule Aalen – verbunden mit dem Leben in der Stadt – eine neue Dimension bekommen wird“, betonte Riegel. Ein großer Dank gehe auch an die „Väter“ des Waldcampus‘, dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Aalen Thilo Rentschler und seinem Vorgänger im Amt, Prof. Dr. Gerhard Schneider. Diese hätten mit viel Herzblut die notwendige Campuserweiterung vorangetrieben. Auch Prof. Dr. Ingo Scheuermann, Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, sprach von einem großartigen Erfolg für die Hochschule Aalen und die Region. Das Gebäude und die Mensa werden sich zu einem „Hotspot“ entwickeln. Da neben der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften auch das Akademische Auslandsamt der Hochschule Aalen einziehen wird, wird das Gebäude WIN (Wirtschaft und Internationalisierung) heißen. „Und ein Gewinn für die Hochschule und die Stadt Aalen ist es ja tatsächlich“, freute sich Hochschulrektor Riegel.

Leuchtturmcharakter

Anschließend überbrachte Landrat Dr. Joachim Bläse Glückwünsche: „Das ist für den Ostalbkreis ein besonderer und wichtiger Tag. Das neue Gebäude wird Leuchtturmcharakter haben.“ Es habe den Ostalbkreis schon immer ausgezeichnet, dass er seine Zukunft selbst in die Hand nehme und diese entsprechend gestalte. „Die Forschungseinrichtungen und die Hochschulen sind unsere Motoren“, so Bläse und fügte hinzu: „Die Hochschule Aalen mit ihrer anwendungsbezogenen Forschung auf höchstem Niveau ist wahrlich eine Vollspeed-Hochschule.“ 

Auch Oberbürgermeister Frederick Brütting freute sich sichtlich und dankte dem Land Baden-Württemberg für diese Investition: „Wir Aalenerinnen und Aalener sind sehr, sehr stolz, dass wir heute dieses Richtfest feiern können. Die Hochschule Aalen ist für unsere Stadt ein ganz wichtiger Faktor.“ Das neue Gebäude mit seiner nachhaltigen Bauweise, mit dem nun eine Lücke zwischen den Campusteilen Burren und Beethovenstraße geschlossen werde, sei eine wichtige Investition in Bildung und Forschung. „Bis 2035 will Aalen klimaneutral werden, da brauchen wir die Beiträge der Hochschule Aalen“, so der Oberbürgermeister. Zum „krönenden Abschluss“ verlas dann Zimmermann und Projektleiter Markus Brandl von der Augsburger Rubner Holzbau GmbH den Richtspruch, erhob sein Glas und ließ es – ganz nach dem Motto „Scherben bringen Glück“ – vom zweiten Stock aus auf dem Boden zerschellen.