Hochschule Aalen entwickelt Ofen für Nepal Nepalesische Dorfbewohner können in Zukunft unter gesünderen Bedingungen kochen

Gruppenfoto: Vertreterinnen Und Vertreter Der Hochschule Aalen Und Des Vereins Namast
Fr, 30. Oktober 2020

Den Herd anmachen und kochen – was für uns ganz normal ist, ist in Nepal häufig nur unter gesundheitsschädlichen Bedingungen möglich. Studierende der Hochschule Aalen haben jetzt einen Ofen entwickelt, damit die Bewohner der nepalesischen Bergdörfer gesünder ihr Essen zubereiten können. 

Gas und Strom gibt es in vielen Gegenden Nepals nicht. Gerade in den Gebirgsregionen muss das Essen deshalb noch über offenem Feuer gekocht werden. Der Rauch, der dadurch in den Räumen entsteht, ist auf Dauer extrem schädlich für Lungen und Augen der Bewohner.

Diesem Problem haben sich fünf Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Aalen gemeinsam mit einem jordanischen Austauschstudenten im Rahmen der Lehrveranstaltung Qualität und Nachhaltige Entwicklung bei Prof. Dr. Ulrich Holzbaur in Kooperation mit Nadja Finckh vom Verein Namasté angenommen. Das Projekt entstand in der Zusammenarbeit der Hochschule Aalen mit der Hilfsorganisation für Nepal sowie den Aalener Entwicklungshilfen Govinda e.V..

Entwicklung und Kostenbewusstsein 

Ziel des Teams unter Leitung von Student Tim Schuster war die Entwicklung eines funktionalen Ofens zum Kochen und Heizen. Dabei hatten die zukünftigen Wirtschaftsingenieure nicht nur die Technik im Blick, sondern auch die Prozesse und Kosten. Betreut wurden die Studierenden hochschulseitig von Vanessa Vanini und Dr. Annika Beifuss, die gemeinsam mit dem Projektteam an einer umsetzbaren und praktikablen Lösung arbeiteten.

Bei der Konzeption des Ofens standen nicht nur die finanziellen Randbedingungen im Vordergrund, da Nepal eines der ärmsten Länder weltweit ist, sondern auch die Berücksichtigung kultureller Gegebenheiten. Unterstützung hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Menschen aus einer fremden Kultur bekam das studentische Team durch den Verein Namasté. Auch Inge Patsch von der Nepalhilfe der VHS Bhaktapur informierte per Live-Stream über die Lebenswelt der Nepali und zu den Kulturunterschieden.

Die Studierenden konnten in diesem Projekt ihre während des bisherigen Studiums theoretisch erlernten Fertigungskenntnisse nun praktisch in Form von CAD-Modellen und der späteren Erstellung sowie den Tests eines Prototyps anwenden. Um die Produktion des Ofens vor Ort zu ermöglichen, erstellten sie eine sprachneutrale Bauanleitung, sodass eine Fertigung in Nepal aufgebaut werden könnte.