Neue Hochschulfinanzierungsvereinbarung unterzeichnetHochschulen in Baden-Württemberg erhalten zusätzliche Mittel

Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider unterzeichnete die Hochschulfinanzierungsvereinbarung in Anwesenheit von Kanzlerin Ulrike Messerschmidt mit dem in der aktuellen Lage angemessenen sicheren Abstand.

Sa, 04. April 2020

Nach zehn Monaten Verhandlungen haben sich das Land und die Hochschulen in Baden-Württemberg auf die Finanzierung bis 2025 geeinigt. Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider unterzeichnete mit Kanzlerin Ulrike Messerschmidt den Vertrag, der den Hochschulen ab 2021 Planungssicherheit gibt.

„Die Vereinbarung sieht vor, dass die Hochschulen bis 2025 einen verlässlichen finanziellen Aufwuchs von durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr erhalten. Das ist ein wichtiger Vertrauensbeweis in unsere Hochschulen in unsicherer Zeit“, erklärte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Zusätzlich werden bisher befristete Mittel in Höhe von rund 285 Millionen Euro für den Ausbau der Studienkapazitäten in die Grundfinanzierung überführen.

Zahl der Studierenden stark gewachsen

Die Zahl der Studierenden an den Hochschulen in Baden-Württemberg ist in den vergangenen 15 Jahren um fast 40 Prozent gestiegen. Auch an der Hochschule Aalen nehmen immer mehr junge Menschen ein Studium auf. Daneben stellt die Digitalisierung die Hochschulen vor neue Herausforderungen und verursacht weitere Kosten. Der Studierendenzahlenanstieg in den letzten zwei Jahrzehnten verursachte einen signifikanten Rückgang in der Finanzierung pro Studierendem. Daher betonte Schneider als Mitglied des Verhandlungsteams der Rektoren in den Verhandlungen immer wieder, dass ohne zusätzliche Gelder Qualitätseinbußen in der Lehre und Forschung nicht zu verhindern seien und dass dies der Attraktivität der Hochschulen in Baden-Württemberg schaden würde. Um wichtige Zukunftsfelder wie Mobilität, Klima, Data Science, Energie oder Gesundheit mit Lehre, Forschung und Transfer voranbringen zu können, seien mehr Mittel notwendig.

„Der Hochschulfinanzierungsvertrag erlaubt es, dass wir unsere erfolgreich ausgebauten Studienplätze nun auch weiter anbieten können. Dafür sind wir den Entscheidungsträgern im Land sehr dankbar. Die durch das dynamische Wachstum der Hochschulen entstandene enge Finanzierungssituation wird sich kurzfristig dadurch zwar nicht wesentlich entspannen, trotzdem freuen wir uns über die erreichten Verbesserungen“, so Schneider über das Ergebnis.

Hochschulen als Innovationstreiber

„Die Vereinbarung ist ein klares Bekenntnis des Landes zu seinen Hochschulen“, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Sie tragen wesentlich dazu bei, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen: den Klimawandel, die Transformation der Automobilindustrie und des Gesundheitswesens - oder ganz aktuell die Corona-Pandemie.“ Die Hochschulen seien gleichermaßen Wirtschaftsfaktor und Innovationstreiber. „Ihre Forschungs- und Ausbildungsleistungen bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg und den Wohlstand im Land.“