„Die wirtschaftliche Dynamik Indiens ist beeindruckend“Unterwegs mit Ministerpräsident Kretschmann: Rektor der Hochschule Aalen war Mitglied einer Delegationsreise nach Südasien

Austausch: Prof. Dr. Michael Pfeffer, Prorektor der Hochschule Ravensburg-Weingarten, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Prof. Dr. Varghese Panthalookaran und sein Kollege Prof. Manoj Tharian sowie Gerlinde Kretschmann und Prof. Dr. Gerhard Schneider (v.l.).

Di, 14. Februar 2017

„Indien hat ein extrem großes Potenzial. Für uns als Hochschule wird es sich zu einem wichtigen Partnerland weiterentwickeln.“ Sichtlich beeindruckt kehrte Prof. Dr. Gerhard Schneider jetzt aus dem südasiatischen Land zurück, das die bevölkerungsreichste Demokratie und die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt ist. Der Rektor der Hochschule Aalen war Mitglied der rund 100-köpfigen Delegation, die unter Leitung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann den indischen Subkontinent besucht hat. Die Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik nutzten die Reise, um neue Kontakte zu indischen Firmen, Organisationen und Universitäten zu knüpfen und bestehende Beziehungen zu stärken.

Die thematischen Schwerpunkte der Reise waren eine nachhaltige Stadtentwicklung in den Bereichen Mobilität, Wasser Abfall und Energie sowie innovative Technologien für den Maschinenbau und die Automobilproduktion. In Indien wächst die Nachfrage nach Kraftfahrzeugen stetig, daher steht dort auch das Thema Elektromobilität hoch im Kurs. Die Delegation besuchte die Millionenstädte Bangalore sowie Pune und Mumbai im indischen Bundesstaat Maharashtra, mit dem Baden-Württemberg seit zwei Jahren eine Partnerschaft pflegt. Maharashtra hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem der bedeutendsten Industrieregionen Indiens entwickelt, in der auch zahlreiche baden-württembergische Unternehmen produzieren. „Es herrscht geradezu eine Aufbruchsstimmung“, so Prof. Dr. Gerhard Schneider über die wirtschaftliche Dynamik Indiens, „das bietet ein enormes Potenzial für Unternehmen und den Austausch von Studierenden“.

Die Hochschule Aalen pflegt bereits zahlreiche Kooperationen und Beziehungen mit dem südasiatischen Land. So besteht beispielsweise seit 2003 eine Kooperation mit der „Jawaharlal Nehru University of Technology“ in Hyderabad, der Hauptstadt des Bundesstaates Telangana. Im vergangenen Jahr wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der „Symbiosis University of Applied Sciences“ in Indore unterzeichnet, eine weitere ist mit der „Rajagiri School of Engineering and Technology“ Kochi geplant. Aktuell sind 72 Studierende aus Indien an der Hochschule Aalen eingeschrieben. „Wir möchten die Kooperationen mit Indien ausbauen, um Studierende zu gewinnen, die bei uns ihren Abschluss machen wollen. Wer einmal für einige Zeit hier gelebt hat, hat eine ganz andere Beziehung zu Deutschland“, betont Prof. Dr. Gerhard Schneider. Umgekehrt gelte dies natürlich genauso: „Indien bietet riesige Märkte. Der Zugang zu diesen kann uns auch durch Studierende gelingen, die in Indien ein Austauschsemester absolviert haben und bereit sind, auch während ihres Berufslebens dort für ein paar Jahre hinzuziehen.“ Schneider möchte sich für einen strategischen Indien-Austausch auf wissenschaftlicher Ebene im Verbund mit anderen baden-württembergischen Hochschulen einsetzen.

Dass auch im riesigen Indien die Welt sprichwörtlich klein ist, konnte Prof. Dr. Schneider auf der „Indian Metal-Cutting Machine Tool Exhibition“ (IMTEX) – der bedeutendsten internationalen Werkzeugmaschinenmesse Süd- und Südostasiens – feststellen, als ihm ein junger Inder auf die Schulter tippte. „Das war ein Masterabsolvent, den ich vor zwei Jahren betreut habe. Sein Vater ist Chef von Mapal Indien und saß später bei einem Empfang neben Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Staatssekretärin Petra Olschowski und schwärmte von Aalen und der Hochschule“, freut sich Schneider. Durch die Delegationsreise habe man wichtige Kontakte knüpfen können – und nebenbei natürlich dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann die Vorzüge Ostwürttembergs präsentieren können: „Wir haben auf der IMTEX gemeinsam die Stände von SWH, Mapal und Zeiss besucht, und der Ministerpräsident zeigte sich sehr beeindruckt, wie gut die Hochschule Aalen mit den regionalen Unternehmen vernetzt ist.“