Nach 14 Jahren geht Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider in den Ruhestand.

Nach 14 Jahren als Rektor an der Hochschule Aalen geht Prof. Dr. Gerhard Schneider Ende des Jahres in den Ruhestand. Als herausragender Forscher, zupackender Macher und weitsichtiger Stratege prägte er sowohl die Hochschule als auch die Region. Wegweisende Meilensteine wie das Innovationszentrum INNO-Z, das explorhino, die neuen Forschungsgebäude ZiMATE und ZTN sowie der derzeit entstehende Waldcampus sind ganz wesentlich seinem herausragenden Engagement zu verdanken. Eine Übersicht über diese 14 Jahre, sein Engagement und seine Pläne für die Zukunft sind hier auf dieser Seite gesammelt. Außerdem kommen Rektor Schneiders Weggefährtinnen und Weggefährten zu Wort, die ihre Zusammenarbeit in Grußworten an den scheidenden Rektor beschreiben.

14 Jahre lange leitete Prof. Dr. Gerhard Schneider die Geschicke der Hochschule Aalen und hat dabei so manchen Meilenstein wie den Bau der beiden neuen Forschungsgebäude ZiMATE und ZTN oder die Etablierung einer Gründerkultur gestemmt.

Stratege und Macher im Dienst der Hochschule Aalen und der Region

Nach 14 Jahren als Hochschulrektor verabschiedet sich Prof. Dr. Gerhard Schneider in den Ruhestand

Herausragender Forscher, zupackender Macher und weitsichtiger Stratege: Nach 14 Jahren Amtszeit verabschiedet sich Prof. Dr. Gerhard Schneider als Rektor der Hochschule Aalen. Unter seiner Führung entwickelte sie sich zu einer der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Wegweisende Meilensteine wie das Innovationszentrum INNO-Z, das explorhino, die neuen Forschungsgebäude ZiMATE und ZTN sowie der derzeit entstehende Waldcampus sind ganz wesentlich seinem herausragenden Engagement zu verdanken.

Seit 2008 stand Prof. Dr. Gerhard Schneider als Rektor an der Spitze der Hochschule Aalen und hat in dieser Funktion maßgeblich die dynamische Weiterentwicklung der Hochschule geprägt. „Es ist mir immer wichtig gewesen, dass wir mit der Hochschule Aalen unseren Beitrag zur Zukunftssicherung der Region leisten und Innovationsimpulse geben“, betont Schneider. Für den scheidenden Rektor ist die Hochschule ein zentraler Ort des Austauschs zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, die Grenzüberschreitungen im positiven Sinne fördert: zwischen den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen, zwischen Forschung und praktischer Anwendung, zwischen klassischen und neuen Industriebranchen und Technologien. „Der Gestaltungsspielraum als Rektor ist enorm, das war wirklich mein Traumjob“, sagt Schneider.

Enorm ist auch, was Schneider in dieser Funktion in den vergangenen 14 Jahren alles erreicht hat: Unter ihm wurde die Hochschule Aalen zu einer der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bundesweit, die Studierendenzahl hat sich fast verdoppelt und mit dem Innovationszentrum INNO-Z sowie der hochschuleigenen Gründungsinitiative stAArt-UP!de eine neue Gründungskultur etabliert. Auch bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik zu wecken und zu fördern, war ihm eine Herzenssache. Mit dem Schülerlabor und dem explorhino Experimente-Museum, das 2018 am Hochschulcampus eröffnet wurde, hat dieses Thema weiter an Fahrt gewonnen. Lebenslanges Lernen war für ihn ein weiteres zentrales Anliegen: Die Gründung des Graduate Campus Ostwürttemberg mit seinen vielfältigen berufsbegleitenden Weiterbildungsmöglichkeiten geht ebenfalls auf Schneiders Initiative zurück. Weitere Highlights seiner zwei Amtszeiten waren auch die Einwerbung der neuen Forschungsgebäude, der derzeit entstehende Waldcampus mit einem neuen Gebäude für die Fakultät der Wirtschaftswissenschaften, Mensa und Kita sowie das Mitwirken beim Abschluss des neuen Hochschulfinanzierungsvertrags bis 2025 für die baden-württembergischen Hochschulen.

Mit Beharrlichkeit und großem Tatendrang hat Schneider seine Ziele verfolgt und konnte dabei auf ein gutes Netzwerk mit Kontakten zur Wissenschaft, Politik, und Wirtschaft bauen. Der scheidende Rektor hielt stets die Fäden zusammen, pflegte den Austausch mit der Praxis und engagierte sich für Ostwürttemberg. Dass die Lebensadern dieser starken Wirtschaftsregion auch die akademischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen sind und diese auch entsprechend zu stärken, dafür hat er sich unermüdlich eingesetzt. Für seine Zukunftsvisionen konnte er in seinen zwei Amtszeiten viele Mitstreitende in der Region und darüber hinaus gewinnen, die sich gerne von seiner Begeisterungsfähigkeit anstecken ließen. „Zwei Dinge sind wichtig: Ideen haben und hart an deren Verwirklichung arbeiten“, sagt der 63-Jährige mit einem Schmunzeln. Und natürlich der Austausch mit Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden. „Wir haben hier eine echt starke Truppe, die sich alle zusammen für die Hochschule einsetzen und sich außergewöhnlich engagieren. Ohne sie wäre diese Entwicklung gar nicht möglich gewesen“, betont Schneider und fügt hinzu: „Das ist nie eine Einzelleistung, sondern immer ein Gemeinschaftserfolg.“

Schneider, der sich seit jeher auch stark für Musik, Literatur und Kunst interessiert, studierte Metallkunde an der Universität Stuttgart. „Wenn man Werkstoffe durch ein Rasterelektronenmikroskop analysiert, ist das auch Kunst“, lacht er. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Metallforschung und einer Tätigkeit als Gastprofessor an der Universität von São Paulo in Brasilien, arbeitete er in der Forschung und Vorausentwicklung bei Bosch.

1996 wurde Schneider Professor für Werkstoffkunde an der Hochschule Aalen und bereits drei Jahre später zum Prorektor ernannt. 2001 wechselte er noch einmal in die Wirtschaft und arbeitete unter anderem als Executive Vice President des Bosch Research and Technology Center North America in Palo Alto, USA. „Im Silicon Valley zu arbeiten, war eine Erfahrung, von der ich heute noch profitiere“, sagt Schneider. Die dortige Start-up-Mentalität und den Gründerspirit brachte er mit nach Deutschland, um später die Hochschule Aalen als Gründerhochschule zu etablieren. Wieder in heimische Gefilde zurückgelockt hatte ihn ein Anruf von Ulrich Pfeifle, dem ehemaligen Oberbürgermeister von Aalen. Dieser informierte ihn darüber, dass ein neuer Rektor für die Hochschule Aalen gesucht würde und er genau der richtige Mann dafür sei. „Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe“, stellt Schneider rückblickend fest.

Nach intensiven und fordernden 14 Jahren als Rektor freut er sich jetzt aber darauf, mal wieder öfter zur Kamera oder zum Pinsel zu greifen und auch mehr Zeit für seine Familie zu haben. Aber ganz die Füße hochlegen? Das kommt für Schneider dann doch nicht in Frage. Dafür schlägt sein Forscherherz viel zu stark ­– auch nach seinem Ausscheiden als Rektor wird er als Wissenschaftler weiterhin Impulse zur Weiterentwicklung der Forschung an der Hochschule Aalen geben. „Ich kann jetzt gar nicht mit dem Forschen aufhören. Ich habe noch so viele spannende Projekte laufen“, sagt Schneider und lacht.

»Wir brauchen Sie in Aalen« - Wie Prof. Dr. Gerhard Schneider Rektor der Hochschule wurde

14 Jahre lang lenkte Prof. Dr. Gerhard Schneider die Geschicke der Hochschule.

Über São Paulo und das Silicon Valley führte der Weg Prof. Schneider nach Aalen. Eine Entscheidung, die er nie bereut hat.

Arbeite hart, um deine Träume zu verwirklichen - dieser Spruch hängt frei übersetzt an der Wand im Büro von Prof. Dr. Gerhard Schneider. Und wenn einer weiß, wie das geht, dann der Rektor der Hochschule Aalen. 14 Jahre lang hat er die Geschicke der Hochschule gelenkt. Mit herausragendem Erfolg: Die Hochschule Aalen wurde in seiner Zeit zu einer der forschungsstärksten Hochschulen bundesweit, die Studierendenzahl hat sich fast verdoppelt und auch die Anzahl der Mitarbeitenden und Lehrenden ist stark gestiegen.

Doch neben seinen ohne jeden Zweifel außergewöhnlichen fachlichen Qualifikationen wird Schneider auch als Mensch weit über die Hochschule hinaus sehr geschätzt. Zielstrebig, zuverlässig, zukunftsorientiert - das sind nur drei Eigenschaften, mit denen er gerne beschrieben wird. Stück für Stück hat Schneider sich hochgearbeitet und Erfahrungen gesammelt. »Das kommt mir heute zugute«, sagt er. »Gerade als Rektor war es wichtig, dass ich sowohl in der Wirtschaft als auch in der Lehre durch meine eigenen Tätigkeiten wusste, worauf es ankommt.«

Der Weg zur Hochschule

Schneider ist jemand, der auf Worte auch Taten folgen lässt. Wenn er von einer Sache überzeugt ist, setzt er sich dafür ein. Das zieht ich durch seine gesamte Karriere. 1978 nahm er sein Studium der Metallkunde an der Universität Stuttgart auf und arbeitete schon früh als wissenschaftliche Hilfskraft, um Erfahrungen zu sammeln. »Das Netzwerk, was sich damals gebildet hat, besteht noch heute«, sagt Schneider, der den fachübergreifenden Austausch zu schätzen weiß.

Als leidenschaftlicher Hobbymaler überlegte Schneider zunächst, an die Kunstakademie zu gehen, geschloss aber, nach einer kurzen Auszeit in der Kommunität in Imshausen bei Bebra zu promovieren. Den Ausschlag gab eine Cola-Dose, die er nach wochenlangem Fasten hinter einem Holzstapel fand. »Da habe ich beschlossen, dass ich es doch nicht mit bei mir wahrscheinlich brotloser Kunst versuche, sonder zurück an die Uni gehe.« Sein Interesse für Kunst ist aber bis heute geblieben. Und auch Schneider selbst will nach Ende seiner Amtszeit wieder mehr malen und musizieren. Nach Abschluss seiner Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Metallforschung 1988 und seinem Aufenthalt als Prof. Visitante an der Universidade de São Paulo in Brasilien kehrte Schneider 1989 nach Deutschland zurück und arbeitete als Projekt- und Gruppenleiter in der Forschung und Vorausentwicklung Werkstoffe bei Bosch. 1996 machte er zum ersten Mal Station an der Hochschule Aalen als Professor für Werkstoffkunde im Studiengang Oberflächentechnik/Werkstoffkunde. »Eine ehemalige Praktikantin hat mir damals eine Zeitungsanzeige auf den Tisch gelegt, wo ein Professor für die Hochschule Aalen gesucht wurde. Ich habe zu dieser Zeit zwar eigentlich nicht nach etwas Neuem gesucht, war aber sofort von der Aufgabe überzeugt«, erinnert sich Schneider. »Das war einfach ein glücklicher Zufall.«

Von Aalen ins Silicon Valley und wieder zurück 

Doch wer Schneider kennt, weiß, dass hinter dem Zufall auch immer ein Plan steht, sodass er 1999 bereits Prorektor der Hochschule Aalen wurde. »Das ist ganz gut gelaufen«, schmunzelt Schneider. Doch dann kam ein Angebot, dem er trotz seiner Verbundenheit zur Hochschule Aalen nicht widerstehen konnte. »Das war der einzige Job, der mich außerhalb der Hochschule interessiert hat«, erinnert sich der 63-Jährige an die Bitte von Bosch, Abteilungsleiter Forschung Werkstoffe zu werden. Und so kam es, dass Schneider 2001 wieder in die Wirtschaft wechselte und 2005 als Executive Vice President des Research and Technology Center North America nach Palo Alto in die USA ging. »Im Silicon Valley zu arbeiten, war eine Erfahrung, von der ich heute noch profitiere.« Die Start-up-Mentalität und den Gründergeist aus der Ideenschmiede der USA transportierte er später auch nach Deutschland und entwickelte die Hochschule Aalen zur Gründerhochschule. Ein Anruf des ehemaligen Aalener Oberbürgermeisters Ulrich Pfeifle brachte ihn schließlich zurück an die Hochschule. »Wir brauchen Sie in Aalen«, informierte dieser Schneider, dass ein neuer Rektor gesucht würde und er genau der richtige Mann dafür sei. Ob Schneider schon damals eine kurze Pause gemacht hat, seine Brille in der Hand drehte und das Für und Wider abwägte, ist nicht überliefert. Fest steht aber, dass er sich für eine Bewerbung entschied und diese Entscheidung nie bereut hat. 

Bescheidener Visionär
Von Anfang an hatte er eine Vision für die Entwicklung der Hochschule Aalen: »Ich hatte den Vorteil, dass ich bei meinem Amtseintritt 2008 durch meine vorherige Professorentätigkeit bereits jeden Winkel der Hochschule kannte und auch noch viele Mitarbeitende und Lehrende.« Zwei Amtszeiten lang war er der Mann an der Spitze der Hochschule, entwickelte diese sowohl in der Forschung als auch in der Lehre weiter, förderte die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und die Gründerkultur in der Region, verbesserte die Infrastruktur und warb bei jeder Gelegenheit auf allen Ebenen für seine Hochschule Aalen. »Ich denke, ich kann schon ganz zufrieden sein«, sagt Schneider in seiner typischen schwäbischen Bescheidenheit über die vergangenen 14 Jahre. Über eigene Erfolge spricht er nicht gerne, über die der Hochschule und der Lehrenden und Mitarbeitenden dafür umso lieber.

»Ich kann gar nicht mit der Forschung aufhören« - Welche Pläne Prof. Dr. Gerhard Schneider für die Zukunft hat

Ab 2022 will sich Prof. Dr. Gerhard Schneider mehr den Themen widmen, die ihm am Herzen liegen. Wie zum Beispiel der MINT-Bildung im explorhino.

Bisher bestimmte sein Terminkalender den Tag, jetzt kann Prof. Dr. Gerhard Schneider seine Zeit frei gestalten. Langweilig wird ihm aber auch ab 2022 garantiert nicht. Worauf er sich am meisten freut.

14 Jahre lang war er als Rektor von morgens bis abends durchgetaktet. Der Terminkalender von Prof. Dr. Gerhard Schneider war immer mehr als nur gut gefüllt. Morgens im Auto begann der Arbeitstag mit dem ersten Telefonat und endete abends auf dem Weg nach Hause mit dem letzten Gespräch. Für seine Hochschule gab er immer 100 Prozent. Ab 2022 sieht das anders aus. »Am meisten freue ich mich darauf, dass ich mir jetzt meine Zeit selbst frei einteilen kann und nicht mehr nur von Termin zu Termin springen muss«, sagt der Neu-Pensionär. Doch wer ihn kennt, weiß: Langweilig wird es Schneider bestimmt nicht und Stillstand ist auch erstmal nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. Seine Forschungsaktivitäten werden weiterhin einen großen Platz in seinem Leben einnehmen, sein Wissensdurst ist ungebrochen. Und auch seine vielfältigen Interessen werden ihn auf Trab halten. Im Interview erzählt Schneider von seinen Plänen für die Zukunft.


Prof. Schneider, wie geht es nach der Zeit an der Hochschule Aalen weiter?

Ich kann jetzt gar nicht mit der Forschung aufhören (lacht). Ich habe noch so viele spannende Projekte laufen, mit denen ich mich in den nächsten Jahren beschäftigen werde. Außerdem gibt es noch einige Doktoranden, die ich auch weiterhin betreuen und auf ihrem Weg begleiten werde. Ich werde weiterhin auch an der Hochschule Aalen aktiv sein und freue mich besonders darauf, jetzt wieder mehr Zeit für meine eigenen Forschungsaktivitäten zu haben. Da gibt es noch einiges, was ich gerne verfolgen möchte.


Worauf freuen Sie sich nach ihrer aktiven Zeit? 

Ich habe jetzt das Privileg, nur noch das tun zu müssen, was mir Spaß macht, und muss nicht mehr nur nach meinem Kalender leben. Deshalb freue ich mich, dass ich selbst bestimmen kann, was ich mit meiner Zeit mache und wofür ich diese investiere.


An was werden Sie sich im Rückblick auf Ihre Zeit an der Hochschule Aalen am liebsten erinnern?

Definitiv an die Menschen an der Hochschule, mit denen ich zusammengearbeitet habe und die eine echt starke Truppe sind. Ich habe tolle Persönlichkeiten kennengelernt, die sich alle zusammen für die Hochschule einsetzen und sich außergewöhnlich engagieren. Denn nur mit dieser überdurchschnittlich guten Truppe waren auch diese überdurchschnittlich gute Entwicklung der Hochschule und die hervorragenden Forschungsergebnisse möglich. Das ist nie eine Einzelleistung, sondern immer ein Gemeinschaftserfolg und geht nur, wenn alle dahinterstehen. Und das ist an der Hochschule Aalen so.


Welchen Themen werden Sie sich in Zukunft widmen?

Es gibt vieles, was mich interessiert und wo ich gerne noch weiter aktiv sein möchte. Dazu gehört zum Beispiel die MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen, vor allem auch im explorhino, was für mich ein sehr wichtiges Projekt in meiner Amtszeit war und ist. Außerdem möchte ich mich noch intensiver mit Gründungsthemen beschäftigen und werde mir sicher auch das ein oder andere Start-up im INNO-Z genauer anschauen. Da gibt es so viele spannende neue Ideen von jungen Menschen, die es wert sind, unterstützt zu werden. In diesen Kosmos tiefer einzutauchen, darauf habe ich richtig Lust.


Gibt es ein Hobby, das Sie gerne ausprobieren würden?

Ein alter Freund von mir hat mir neulich einen Satz Gitarrensaiten geschenkt und mir gesagt, dass ich die Gitarre unbedingt mal wieder rausholen und entstauben muss, dann könnte ich in seiner Band mitspielen (schmunzelt). Soweit wird es wahrscheinlich nicht kommen, aber ich kann mir gut vorstellen, wieder mehr Musik zu machen.


Welche weiteren Aktivitäten neben der Forschung werden ab 2022 im Fokus stehen?

Ich freue mich darauf, wieder öfter die Kamera rauszuholen und zu fotografieren. Auch für das Malen, Zeichnen und Lesen blieb in den vergangenen Jahren nicht immer so viel Zeit übrig, wie ich mir manchmal gewünscht hätte. Das werde ich jetzt nachholen und mich auch wieder mehr mit diesen Dingen beschäftigen können. Insgesamt werde ich mehr Zeit zu Hause verbringen und es wird auch mehr Zeit für meine Familie bleiben, das ist schön.

Stratege und Macher im Dienst der Forschung

Während Prof. Dr. Gerhard Schneiders Amtszeit blieb die Hochschule durchgängig eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland.

Durch Prof. Dr. Gerhard Schneider als Rektor und forschenden Professor hat sich die Forschung zu einem zentralen Profilelement der Hochschule Aalen entwickelt. Damit einhergehen eine deutliche Steigerung der Sichtbarkeit und der Attraktivität der Hochschule Aalen sowie die Anerkennung und Wertschätzung anwendungsorientierter Forschung.

Mit herausragendem Engagement hat Prof. Dr. Gerhard Schneider in den vergangenen Jahren unsere Hochschule geleitet. Seit Amtsantritt in 2008 haben sich das wissenschaftliche Personal verdoppelt sowie Forschungsdrittmittel auf 15 Mio. Euro und Publikationen auf 300 mehr als vervierfacht.

In seiner Zeit als Rektor gab die Hochschule Aalen den Titel »forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg« nicht aus der Hand. Im aktuellen Förderatlas 2021 der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist die Hochschule Aalen bundesweit im HAW-Bereich auf Platz 1 in der Kategorie »Drittmitteleinwerbung in der Projektförderung des Bundes« positioniert. Diese und weitere Erfolge wie zum Beispiel mit dem SmartPro-Konzept der Hochschule im BMBF-Wettbewerb FH-IMPULS waren nur möglich, weil es dem promovierten Werkstoffwissenschaftler über die Jahre vortrefflich gelang, ein forschungsfreundliches Klima an der Hochschule zu etablieren.

Forschung ermöglichen

Günstige Randbedingungen für die Forschung an der Hochschule zu schaffen, war ein zentrales Anliegen von Rektor Schneider. Er trieb die strategische Einwerbung moderner Forschungsinfrastruktur voran, wissend, dass er sich dadurch einer signifikanten Hebelwirkung für weitere Bereiche der Hochschule sicher sein kann.

So wurden im Sommer 2020 die Forschungsgebäude ZiMATE und Zentrum Technik für Nachhaltigkeit mit 3.200 Quadratmetern Fläche bezogen. Ebenso wurden in den letzten zehn Jahren Forschungsgroßgeräte im Wert von knapp 20 Millionen Euro bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG und dem Bundesforschungsministerium BMBF eingeworben und an der Hochschule installiert – eine hervorragende Infrastruktur, wie sie bundesweit im HAW-Umfeld einmalig ist.

Ein niedrigschwellig anzuzapfender Innovationspool zur Katalyse von Forschungsaktivitäten wurde durch Schneider ebenso initiiert wie zum Beispiel das Anschubfinanzierungsprogramm EXPLOR mit Unterstützung der Stiftung Kessler + Co. für Bildung und Kultur, das vielversprechende Forschungsaktivitäten von Neuberufenen fördert.

Promotionsrecht fest im Blick

Seit 2011 kämpft Schneider in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Rektorenkonferenz für verbesserte Rahmenbedingungen an baden-württembergischen HAW – auch über den Bereich Forschung hinaus.

Zahlreiche Aktivitäten wurden in dieser Funktion von ihm maßgeblich initiiert und in ihrer Umsetzung vorangetrieben. Darunter fällt die erste gemeinsame Forschungsstrategie aller HAW, die kontinuierliche Weiterentwicklung des HAW-spezifischen Förderportfolios mit Programmen wie Mittelbau oder Verbesserung der Geräteinfrastruktur an HAW sowie die Etablierung und Umsetzung von BW-CAR, dem Baden-Württem- berg-Center of Applied Research.

BW-CAR, die Plattform für forschungsstarke Professorinnen und Professoren an HAW, entwickelte neue Modelle und Strukturen, die anderen Bundesländern als Blaupause zur Weiterentwicklung der Forschung an ihren HAW dienten. Ein zentrales Anliegen von BW-CAR ist die Verbesserung der Promotionsbedingungen an HAW. Dies schließt ein zeitlich befristetes Promotionsrecht für ausgewiesene Forschungsschwerpunkte ein, die durch forschungsstarke HAW-Professorinnen und -Professoren getragen werden. Nach langen Widerständen soll das Promotionsrecht basierend auf dem BW-CAR Modell in 2022 in Baden-Württemberg realisiert werden. Ein Verdienst, der zu einem hohen Maß Schneider zuzurechnen ist.

Forschung an HAW wertschätzen

Auch auf Bundesebene setzte Rektor Schneider zahlreiche Akzente. So war er im Rahmen der Hochschulrektorenkonferenz HRK aktives Mitglied der Forschungskommission der Fachhochschulen als auch der Ständigen Kommission für Transfer und Kooperation sowie Beiratsmitglied des BMBF-Programms »Forschung an Fachhochschulen«. Hier als auch in der kontinuierlichen Diskussion mit Landes- und Bundesministerien war es ihm immer ein wichtiges Anliegen, dass die anwendungsorientierte Forschung einen angemessenen Stellenwert in der deutschen Förderlandschaft erhält und die Beiträge der HAW in Forschung und Transfer nicht nur wahrgenommen und wertgeschätzt, sondern auch durch gut ausgestattete Förderprogramme unterstützt werden.

Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Gerhard Schneider auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt als Rektor als Wissenschaftler weiterhin Impulse zur Weiterentwicklung der Forschung an der Hochschule Aalen setzen wird.

Anja Karliczek, Bundesministerin a.D.

Als ich Ihre Hochschule im Mai dieses Jahres zum FH-Dialog besucht habe, war ich wirklich beeindruckt – so viel haben Sie in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt. Die Hochschule Aalen brummt als Motor für Innovationen in der ganzen Region. Sie gehört zu den forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. In der anwendungsorientierten Materialforschung ist sie führend. An diesem Erfolg haben Sie als renommierter Materialforscher großen Anteil. Ich habe Sie kennengelernt als einen Menschen, der den Dingen auf den Grund geht. Mit Ihrer Berufserfahrung in der Wirtschaft und in der Wissenschaft haben Sie ein genaues Gespür für die großen Themen unserer Zeit entwickelt: Künstliche Intelligenz, Klimawandel, Energiewende und Elektromobilität. Auch deshalb ist Ihre Hochschule ein enger Partner für die hochinnovativen Automobilunternehmen, Werkzeug- und Maschinenbauer und Photonik-Hersteller in Ihrer Region. Wir brauchen in all diesen Bereichen wegweisende Innovationen. Nur so können wir Wirtschaft und Gesellschaft transformieren. Nur so können wir klimaneutralen Wohlstand schaffen. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind deshalb für das Innovationsland Deutschland enorm wichtig. Sie bilden nicht nur unsere Fachkräfte von morgen praxisnah aus. Sie sind auch für die Unternehmen eine wertvolle Quelle des Wissens. Sie sind Teil unserer exzellenten Forschungsinfrastruktur. Besonders gilt das für das Innovationszentrum INNO-Z an der Hochschule Aalen. Haben Sie vielen Dank für die langjährige Mitwirkung im Programmbeirat »Forschung an Fachhochschulen«. Sie haben wesentliche Impulse gesetzt. Dabei waren Sie stets ein konstruktiver Diskussionspartner – auch in unserem persönlichen Kontakt. Ehrenamtlich haben Sie sich weit über Ihre beruflichen Anforderungen hinaus engagiert. Ihr großes Wissen und Ihre Expertise sind für uns alle ein Gewinn. Ich wünsche Ihnen zum Ende Ihrer Amtszeit von Herzen alles Gute!

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung a.D.



Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Die Hochschule Aalen hat dieses Jahr im Sommer den Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg ausgerichtet. Dies kommt nicht von ungefähr. Denn die Hochschule Aalen hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten zu einem Aushängeschild unter den HAW nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Deutschland entwickelt. Sie steht mitten in der Gesellschaft. Einrichtungen wie das explorhino, wo Schülerinnen und Schüler ihre Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik entwickeln können, das INNO-Z als Startrampe für junge Gründerinnen und Gründer, die Forschungsgebäude ZTN und ZiMATE und der Waldcampus sind namhafte Beispiele für die hervorragende Kooperation der Hochschule mit der Stadt Aalen, dem Ostalbkreis und der regionalen Wirtschaft. Die Hochschule Aalen ist bestens vorbereitet auf die Bearbeitung der anstehenden Herausforderungen in diesem Jahrhundert – sei es im Bereich des Klimaschutzes, der Transformation der Wirtschaft, der Digitalisierung und der demographischen Entwicklung der Bevölkerung. Herr Professor Schneider hat als Rektor einen maßgeblichen Anteil an dieser bemerkenswerten Entwicklung der Hochschule Aalen. Mein ausdrücklicher Dank im Namen der Landesregierung Baden-Württemberg gilt daher Herrn Professor Dr. Gerhard Schneider. Er hat sich als Rektor der Hochschule Aalen in den 14 Jahren seiner Amtszeit nicht nur um die Hochschule selbst, sondern auch um den gesamten Hochschul- und Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg bleibende Verdienste erworben. Ich wünsche der Hochschule Aalen auch in Zukunft diese außergewöhnliche Dynamik, die sie mit Herrn Professor Dr. Schneider als Rektor stets gehabt hat.

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg



Roderich Kiesewetter, MdB

Prof. Dr. Gerhard Schneider hat die Hochschule Aalen wie kein anderer geprägt und sie vor allem zu dem gemacht, was sie ist: eine hochattraktive, stetig wachsende und forschungsstärkste Hochschule für Angewandte Wissenschaften Baden-Württembergs. Durch sein unermüdliches Engagement ist die Hochschule Pool für junge Entwickler und Fachkräfte für unsere Region geworden. Durch seinen Weitblick und seine Unterstützung konnte hier der Stiftungslehrstuhl Erneuerbare Energien entstehen, der erste dieser Art. Er hat den Sinn, Fördermittel aus Bund und Land für die Hochschule aufzuspüren, deshalb konnten wir zahlreiche Spatenstiche, Eröffnungen und Auftaktveranstaltungen gemeinsam begehen. Gerhard Schneider hat vor allem das Herz am rechten Fleck. Es schlägt für die Ostalb und für die rund 6000 Studentinnen und Studenten an dieser großartigen Hochschule. Für seinen wohlverdienten Ruhestand wünsche ich ihm Zeit für seine Familie, Ruhe und den Weitblick, weiterhin Neues zu entdecken und zu erforschen. Er wird unserer Hochschule sehr fehlen.

Roderich Kiesewetter, Mitglied des Bundestags



Leni Breymaier, MdB

Es ist prima , dass Prof. Gerhard Schneider an der Pforte der Hochschule nie den Schlüssel für den Elfenbeinturm abgeholt hat. Von Anfang an war er lebendiger, innovativer Teil des Ostalbkreises und weit, weit darüber hinaus. Was von außen kam, wurde umgesetzt, wie der Bologna-Prozess. Hartnäckig hielt er an seinen Zielen fest, zum Beispiel beim Promotionsrecht für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Schneider ist ein Netzwerker im allerbesten Sinne. Ich bin sicher, wir alle treffen ihn bald in neuen spannenden Aufgaben – die Frage ist nicht ob, sondern wo. Für den Moment sage ich einfach: Danke!

Leni Breymaier, Mitglied des Bundestags



Winfried Mack, MdL

Gerhard Schneider verbrachte bereits mehrere Jahre als Forscher im Silicon Valley, als ihn der Ruf nach Aalen, auf den Stuhl des Rektors, erreichte. Für ihn wie für die Hochschule Aalen sollte sich dies als Glücksfall erweisen. Seine Erfahrung, sein internationaler Blick, seine Führungskraft, aber auch seine Bodenständigkeit haben der Hochschule gutgetan. Heute ist Aalen absolut stark nicht nur in der Lehre, sondern auch in der Forschung, bei den Existenzgründungen und in der Weiterbildung. Die Hochschule ist bestens vernetzt, das Zentrum einer einzigartigen, innovativen Wirtschaft in Ostwürttemberg. Wir sind das Photonic Valley in Europa, das Zentrum der Produktions- und Batterietechnologie, stark im Maschinen- und Werkzeugbau, der Informatik, bei KI und den Wirtschaftswissenschaften. Für die Menschen in der Region ist die Hochschule der Garant für Arbeit und Wohlstand. Ich bin dankbar für die gute Zusammenarbeit mit Gerhard Schneider. Vieles haben wir gemeinsam initiiert und vorangebracht, so den Bau des Campus Burren, das Innovationszentrum oder das Innovation-Camp des Landes im Silicon Valley. Ich wünsche mir, dass es mit seinem Nachfolger ungebremst weiter so geht: mit besten Chancen für die Studierenden, das Hochschul-Team und die ganze Region.

Winfried Mack, Mitglied des Landtags



Landrat Dr. Joachim Bläse

Lieber Herr Prof. Dr. Schneider,

über die 14 Jahre Ihrer Amtszeit als Rektor haben Sie sich voller Kraft und Hingabe für die konsequente Weiterentwicklung Ihrer Hochschule eingesetzt. Das Ergebnis Ihrer Arbeit ist beeindruckend. Ob DFG-Förderatlas oder Gründerradar – die Hochschule Aalen belegt stets die Spitzenplätze. Es geht um mehr als die reine akademische Ausbildung – es geht um die Resilienz und Zukunftsfestigkeit unseres Lebens- und Wirtschaftsraumes. Mit der Hochschule Aalen als Inkubator und Beschleuniger für neue Entwicklungen muss uns um das Innovationsgeschehen im Ostalbkreis und der Region Ostwürttemberg nicht bange sein.

Ich danke Ihnen mit Nachdruck für die langjährige Zusammenarbeit der Hochschule Aalen mit dem Landkreis und der Region, mit der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Diese Zusammenarbeit hat uns viele nachhaltige Erfolge und Leuchtturmprojekte mit europäischer Strahlkraft beschert.

Cicero soll einmal gesagt haben: »Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.« Lieber Herr Prof. Dr. Schneider, ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft – und in den kommenden Jahren viele spannende Neuanfänge.

Dr. Joachim Bläse, Landrat Ostalbkreis



Frederick Brütting, Oberbürgermeister der Stadt Aalen

Unter der Führung von Prof. Dr. Gerhard Schneider hat sich die Hochschule Aalen enorm weiterentwickelt. Die Forschungsstärke wurde ausgebaut, neue Schwerpunkte bei Lehre und wissenschaftlicher Arbeit wurden gesetzt. Im engen Zusammenspiel mit den Firmen aus der Region sowie durch Impulse der Professorinnen und Professoren konnten Themenbereiche, die in Zukunft wichtige Bausteine einer gut positionierten Wirtschaft darstellen, vorangebracht werden.

Exemplarisch möchte ich die Bedeutung von Ressourceneffizienz für künftiges erfolgreiches Wirtschaften nennen. Nur wenn es uns gelingt, die Verwendung vorhandener Rohstoffe und den Energieverbrauch zu minimieren und gleichzeitig die Energieerzeugung auf eine regenerative Basis zu stellen, können wir Generationengerechtigkeit herstellen. In den 2020 eingeweihten Forschungsgebäuden ZTN und ZiMATE werden Grundlagen dazu erforscht.

Ich danke Rektor Prof. Gerhard Schneider im Namen der Stadt Aalen sehr herzlich für sein außergewöhnliches Engagement in den beschriebenen Bereichen. Ich hoffe, dass seine Expertise der Hochschule und der Region erhalten bleibt. Wir sind ihm zu herzlichem Dank für sein Wirken verpflichtet.

Frederick Brütting, Oberbürgermeister Stadt Aalen



Dr. Jochen Kress

Von Ebersbach, Stuttgart, Gerlingen und Palo Alto in den USA nach Aalen. Von weit kommend haben Sie, Herr Prof. Dr. Schneider, vor vielen Jahren Ihr Herz für den Ostalbkreis entdeckt und nun über 14 Jahre sehr erfolgreich die Hochschule Aalen geleitet – als vehementer Verfechter der akademischen Ausbildung und mit vollem Einsatz für den Hochschulstandort Aalen. Sie waren ein Glücksfall für die Region, für die Studierenden und für uns, die Unternehmen vor Ort. Viele Forschungsprojekte haben MAPAL und die Hochschule in den vergangenen Jahren gemeinsam angestoßen, viele unserer heutigen Mitarbeiter absolvierten an der Hochschule ihr Studium. Für die gute Zusammenarbeit möchte ich mich im Namen von MAPAL herzlich bei Ihnen bedanken. Unsere persönlichen Begegnungen empfand ich immer als angenehm, konstruktiv und sehr bereichernd. Ich habe Sie als einen weitsichtigen, ehrlichen, durchaus auch streitbaren Menschen kennen und schätzen gelernt. Als »Überzeugungstäter« standen und kämpften Sie für Ihre Position, jedoch immer mit der Bereitschaft, sich auf gute Argumente einzulassen. Als Rektor der Hochschule Aalen haben Sie so vieles angepackt und umgesetzt, dass Sie nun mit Stolz auf das Erreichte den neuen Lebensabschnitt beginnen können. Ein herzliches Glückauf für all das, was vor Ihnen liegt. Ich hoffe und freue mich auf ein Wiedersehen.

Dr. Jochen Kress, Geschäftsführender Gesellschafter Mapal Dr. Kress KG



Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Kaschke

Wenn Sie jetzt Ihren Traumjob als Rektor (O-Ton bei der Amtseinführung) an den berühmten Nagel hängen, dann dürfen Sie auf Ihr Wirken an der Hochschule Aalen sehr stolz sein. Nach 14 Jahren Ihrer zwei Amtszeiten hinterlassen Sie eine Hochschule, die als hochrangige Bildungseinrichtung ein entscheidender Faktor im kulturellen Leben und ein wichtiges Zentrum von Forschung und Innovation in der Region ist. Als Vorsitzender im Hochschulrat habe ich Sie acht Jahre begleiten dürfen, die von einem intensiven Austausch von Ideen, dem Ziehen an einem Strang und der gemeinsamen Vision bestimmt waren. Die Basis dafür waren gute Kommunikation, Wertschätzung und gegenseitiges Vertrauen. Mir hat die Zusammenarbeit große Freude gemacht. Und ich bin sicher, dass Sie als Rektor der Hochschule Aalen Ihren Traumjob gefunden hatten, der Sie genauso inspiriert und begeistert hat, wie Sie viele andere begeistert und inspiriert haben. Wie die Hochschullandschaft insgesamt hat sich die Hochschule Aalen seit 2008 rasant weiterentwickelt. Dabei waren Sie sowohl als Hochschullehrer als auch als Manager und visionärer Gestalter gefragt. Gemeinsam hatten wir stets drei große Aufgaben im Blick: Strukturen, Abläufe und Prozesse zu modernisieren, das Profil der Institution zu schärfen und die Hochschule zu öffnen und zu vernetzen. Die Ergebnisse sprechen für sich: Ob es die Zukunftsfelder Digitalisierung, Industrie 4.0, Elektromobilität oder regenerative Energien sind, die heute das Profil der Hochschule bestimmen, die deutschlandweite Spitzenposition unter den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die gewachsenen Studierendenzahlen oder die baulichen Veränderungen hin zu einer modernen Campus-Universität. Ihr Blickfeld war aber nicht nur auf die Hochschule gerichtet, sondern auch auf die gesamtgesellschaftliche Perspektive, auf die Verantwortung, die Veränderungen in der Gesellschaft zu begleiten und Impulse zu geben. Lieber Herr Schneider, trotz vieler Erfolge sind Sie persönlich bescheiden geblieben, aufmerksam und offen im Umgang mit anderen, entschieden und fair in der Verfolgung der Anliegen Ihrer Hochschule und stets aufrichtig. Auch in diesem Punkt waren Sie ein Vorbild als Rektor und Hochschullehrer. Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft. Ich freue mich darauf, dass sich unsere Wege weiter kreuzen werden, allein schon durch unsere Tätigkeiten am KIT.

Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Kaschke, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und ehemaliger Vorsitzender des Hochschulrats der Hochschule Aalen



Prof. Dr. Volker Reuter

Lieber Gerhard,

als Vorsitzender der Rektorenkonferenz der HAW in Baden-Württemberg möchte ich Dir ganz herzlich für Deinen langjährigen und ausgesprochen engagierten Einsatz für unsere gemeinsamen Belange danken. Insbesondere auf dem Gebiet der angewandten Forschung und des Transfers an HAW – angefangen bei der Einrichtung des BW-CAR bis hin zu den aktuell anstehenden Schritten zur Implementierung eines eigenständigen Promotionsrechts an HAW in Baden-Württemberg – hast Du Dir große und bleibende Verdienste erworben. Schließlich ist auch die herausragende Position der Hochschule Aalen im Forschungsranking der HAW in der gesamten Bundesrepublik sehr eng mit Deinem Namen verbunden. Auf der persönlichen Ebene habe ich ausgesprochen gerne mit Dir zusammengearbeitet. Du warst immer geradlinig, offen und zielorientiert, gleichzeitig hatten wir aber auch den notwendigen Spaß bei unseren Sitzungen. Für geeignete strategische Argumente in einem Prozess hattest Du immer ein sehr gutes Gespür, zugleich hast Du Dich jeweils mit schwäbischer Gründlichkeit in die einzelnen Themenkomplexe vertieft. Apropos schwäbisch: Vor ein paar Jahren hatten wir beide mal kurzzeitig auf Dein Betreiben hin einen kleinen Wettbewerb um das günstigere Reiseticket für die Nutzung desselben Transportmittels begonnen – eine geeignete Langzeitauswertung der Daten haben wir allerdings leider aus dem Blick verloren. Nun wünsche ich Dir für die Zukunft ein gutes Gelingen aller Deiner Pläne bei hoffentlich anhaltend bester Gesundheit!

Prof. Dr. Volker Reuter, Rektor der Technischen Hochschule Ulm und Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) Baden-Württemberg



Prof. Dr. Karim Khakzar

Gerhard Schneider und mich verbindet vor allem unser Einsatz für bessere Rahmenbedingungen an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs). Dies gilt ganz besonders für die Forschung – hier haben wir gemeinsam an so manchem »dicken Brett« gebohrt, sei es das eigenständige Promotionsrecht oder die Aufnahme der ersten HAWs in die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Mit Gerhard Schneider hatten wir hier die richtige Persönlichkeit an unserer Seite: Die Hochschule Aalen zählt zu den forschungsstärksten HAWs bundesweit, ihre Drittmittelstärke sucht für eine HAW ihresgleichen. Der Neubau eines ihrer Forschungszentren wurde zudem nach Begutachtung durch den Wissenschaftsrat durch das renommierte Forschungsbauten-Programm von Bund und Ländern gefördert. Dies gelang bislang nur drei HAWs in ganz Deutschland. Die Hochschule Aalen ist damit für die Zukunft hervorragend aufgestellt, und Gerhard Schneider kann sich nach 14 Jahren beruhigt (und mit Stolz auf das Erreichte!) neuen Vorhaben und Projekten widmen. Lieber Gerhard, stellvertretend für die gesamte Gruppe der HAWs danke ich dir für deinen Einsatz und dein Engagement für unseren Hochschultyp. Alles Gute für das, was da noch kommt!

Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Sprecher der Mitgliedergruppe der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWS) in der HRK



Prof. Dr. Martina Zimmermann

Meinen Kollegen Gerhard Schneider durfte ich als Partner auf Augenhöhe im Rahmen unserer gemeinsamen Vize-Präsidentschaft innerhalb der deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM) näher kennenlernen. In unserer derzeitigen gemeinsamen Amtszeit als Präsidentin und Präsident schätze ich unsere kreative und gleichwohl fokussierte Zusammenarbeit. Unser erklärtes gemeinsames Ziel ist es, die DGM für die zukünftigen Herausforderungen, sei es der digitale Wandel, der nachhaltige Umgang mit Werkstoffen und die Verankerung daraus resultierender neuer Themen (u.a. Circular Materials) sowie das Aufrechterhalten des Wir-Gefühls in Zeiten der Pandemie gemeinsam mit dem DGM-Team bestmöglich aufzustellen. Für mich als erste weibliche Amtsträgerin der DGM-Präsidentschaft ist vor allem der von Gerhard Schneider gelebte respektvolle und von Gleichberechtigung geprägte Umgang eine seiner von mir besonders geschätzten Eigenschaften. Durch unsere intensive Zusammenarbeit erlebe ich mit Gerhard einen Menschen, dem es auf für mich völlig unerklärbare Weise gelingt, seiner geradezu unendlich erscheinenden Vielzahl an Verpflichtungen nachzukommen. Hier wünsche ich Gerhard für seinen neuen Lebensabschnitt eine gesunde Portion Raum für »kreative Langeweile«. Gleichwohl erhoffe ich mir ganz persönlich, aber auch für unsere DGM-Familie, dass Gerhard uns noch sehr lange mit seinen Ideen, seinem kritischen Geist gepaart mit seiner sympathisch uneitlen Art in unserer Verbandsarbeit erhalten bleibt.

Prof. Dr. Martina Zimmermann, Professorin für Werkstoffmechanik und Schadensfallanalyse an der TU Dresden und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM)



Prof. Dr. Dr. h. c. Bastian Kaiser

Geht´s grad?

Erinnern Sie sich? – früher hat man sich am Telefon mit einem schlichten »Guten Tag!« begrüßt. Heute eröffnet man ein Gespräch mit »Wo bist Du?«. Gerhard Schneider hat das weiterentwickelt und die Grußformel »Geht´s grad?« eingeführt. Ein Gruß, der ohne Erwiderung auskommt - und diese auch nicht abwartet. Die eigentliche Leistung von Gerhard Schneider liegt aber in seiner herausragenden Arbeit als Rektor und Visionär der Hochschule Aalen. Und sie liegt in seiner Forschungsarbeit, von der ich mich immer frage, wann er die noch erbringt. Auch in seinen Lebenslauf stellt man fest, dass er acht wichtige berufliche Stationen durchlaufen hat. Noch mehr beeindruckt aber, dass der Lebenslauf mehr als 40 ehrenamtliche Aufgaben und Nebentätigkeiten aufweist. Fast alle langjährig und in zentraler Verantwortung. Und auch hier fragt man sich: Wie und wann macht er das? Genau diese Asymmetrie kennzeichnet den Menschen Gerhard Schneider: Er erfüllt nicht einfach eine Pflicht, sondern setzt sich für das große Ganze und für andere ein. Vieles hat er selbst angestoßen – und so manches für die HAWen. Das Baden-Württemberg Center for Applied Research (BW-CAR) und sein Einsatz für unser Promotionsrecht sind zwei herausragende Beispiele dafür. In 10 Jahren gemeinsamer Vorstandsarbeit für die HAWen habe ich viel von ihm gelernt, in ihm einen verlässlichen Weggefährten gefunden und einen guten Freund gewonnen. Das wird bleiben! So wie meine Dankbarkeit! Deshalb gilt auch in Zukunft uneingeschränkt: Es geht immer, Gerhard!

Prof. Dr. Dr. h. c. Bastian Kaiser, Rektor der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und ehemaliger Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) Baden-Württemberg



Prof. Dr. Michael Auer (links) und Manfred Mattulat

Forschungsexzellenz, Drittmittelstärke und Steinbeis gehen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Hand in Hand. Die Hochschule Aalen stellt das seit vielen Jahren enorm erfolgreich unter Beweis. Gerhard Schneider ist ein erfolgreicher Macher mit exzellenter wissenschaftlicher Prägung, konkretem Wirken in der Industrie, einer kompetenzbildenden Lehre und wissenschaftlicher wie auch wirtschaftlich anerkannter Anwendung des geschaffenen Wissens – auch bei Steinbeis. Als Prorektor und später Rektor war er ein ebenso erfolgreicher Schaffer von geeigneten Rahmenbedingungen, mit dem Innovieren auch der Hochschule selbst. Beides benötigte Konsequenz mit einer persönlichen Beharrlichkeit (von manchen augenzwinkernd als schwäbische Hartnäckigkeit bezeichnet), die für Partner teilweise schon eine gewisse konstruktive Herausforderung darstellte. Die Hochschule Aalen gehört zu den bedeutendsten Partnern von Steinbeis, das zeigen auch 22 Steinbeis-Unternehmen an der Hochschule. Als Kurator und stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Steinbeis-Stiftung hat Gerhard Schneider die Weiterentwicklung des Steinbeis-Verbunds sehr gefördert und uns seit unserem Antritt als Steinbeis-Vorstandsteam im Jahr 2012 wohlwollend konsequent (schwäbisch hartnäckig) begleitet. In der Rektorenkonferenz der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg hat er wesentlichen Anteil am Verständnis eines den hochschuleigenen Transfer ergänzenden unternehmerischen Steinbeis-Transfers. Als Rektor hat er die Weiterentwicklung von Steinbeis als Partner der Hochschule maßgeblich geprägt. Sichtbar wird das durch ein Steinbeis-Haus auf dem Burren und ein synergetisches Einbeziehen von Steinbeis in die Hochschulwelt. Ein Macher und Schaffer wie Gerhard Schneider wird nach seinem Ausscheiden als Rektor sicher unmittelbar wieder im alten und bestimmt auch in dem einen oder anderen neuen Umfeld erfolgreich wirken. Dafür wünschen wir alles Gute und weiterhin den verdienten Erfolg.

Prof. Dr. Michael Auer (links) und Manfred Mattulat, Vorstände der Steinbeis-Stiftung